Europa vertikal
Zur Ost-West-Gliederung im 19. und 20 Jahrhundert
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Über Logiken und Kontexte des Rückgriffs auf reale oder vermeintliche europäische Scheidelinien mit Nord-Süd-Verlauf.
Sowohl der Ribbentrop-Molotow-Pakt mit seinem berüchtigten vertikalen Federstrich quer über die Karte Europas als auch die Beschlüsse der Jalta-Konferenz spalteten den Kontinent nach der »Senkrechten«. Auch zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs bleiben die West-Ost-Orientierung des europäischen Kontinents und die sie visualisierenden vertikalen Scheidelinien ein Wesensmerkmal der »Grenzen und Gliederung Europas« (Oskar Halecki). Es sind insbesondere die Flüsse mit ihrem partiellen, aber oft eben auch nur vermeintlichen Süd-Nord-Lauf, die auf der gesamteuropäischen mental map eine bemerkenswerte Rolle spielen.
Aus dem Inhalt:
Benjamin Schenk: Lemberg und Wolff revisited. Zur Entstehung und Struktur des Konzepts »Osteuropa« seit dem späten 18. Jahrhundert
Beata Halicka: Flüsse als »natürliche Grenzen« - das Erbe des europäischen Nationalismus am Beispiel Rhein, Oder und Weichsel
Catherine Gousseff: Vom Krieg erzwungen oder historisch gewachsen? Die Bug-San-Linie als vertikale Scheidelinie im östlichen Europa
Jarosław Janczak: Politische Verwerfungslinien als Phantomgrenzen in der Europäischen Union. Eine Neubetrachtung des Ost-West-Gegensatzes
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