Innerhalb einer Dekade durchlief Eva Hesses künstlerische Entwicklung fünf verschiedene Stadien: Ausgangspunkt war das abstrakt expressive Gemälde, das von substantiellen Gemälden und Materialbildern abgelöst wurde. Danach – in ihren beiden letzten und wichtigsten Werkphasen – folgten Arbeiten, in denen sich Hesse explizit mit der Überwindung der Grenze zwischen der Malerei und Skulptur auseinandergesetzt hat. Anhand dieser Werkphasen zeichnet Petra Reichensperger einen Querschnitt der ästhetischen Debatten der 1960er Jahre nach: Es geht ihr um eine kritische Analyse und historische Gewichtung der Diskurse der US-amerikanischen Kunst, an denen Hesse teilgenommen und in denen sie mit zunehmender Eigenständigkeit ihre eigene Sprache gefunden hat. Reichensperger verfolgt in diesem Buch Schritt um Schritt "die dritte Kategorie", reflektiert kunsttheoretische Ansätze und bezieht sich im Zuge dessen neben bekannten Äußerungen auf unveröffentlichte Notizen und Arbeiten der Künstlerin, um das unverkennbare Eigengewicht von Eva Hesses Werk "im Spannungsfeld der Gegensätze" deutlich zu machen.weiterlesen