Die Belgier Luc und Jean-Pierre Dardenne zählen zu den wichtigsten Filmemachern Europas. Sie gehören zu den wenigen Filmemachern, die zweimal die goldene Palme in Cannes gewonnen haben. Ihre Wurzeln liegen im Dokumentarfilm. In den 70er und 80er Jahren drehten sie in und um ihre Heimatstadt Seraing bei Lüttich politisch engagierte Dokumentarfilme. Auch ihre Spielfilme sind von realistischer Darstellung geprägt und zeigen einen kompromisslosen visuellen Stil. Mit großer Detailgenauigkeit und Konzentration, der präzisen Beobachtung von Handgriffen und Blicken, in langen, dynamischen Plansequenzen und mit einer ruhelosen, nah am Körper agierenden Handkamera, die das Gehetzt- und Getriebensein der Figuren unterstreicht, erkunden sie Arbeits- und Beziehungswelten. Im Mittelpunkt stehen zwar immer gesellschaftliche Außenseiter, Arbeits- und Obdachlose, Immigranten ohne Papiere – von einem Sozialrealismus, der sich in erster Linie für ein Milieu interessiert, sind die Dardennes jedoch weit entfernt. Stets geht es um individuelle Schicksale, um konkrete Konflikte und Gefühle in einer prekären Lebenssituation.
Zu ihren bekanntesten Spielfilmen gehören LA PROMESSE, ROSETTA, LE FILS, L‘ENFANT und LE SILENCE DE LORNA
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