Franz Josef Wetz geht von der Beobachtung aus, dass Menschen auch in modernen Gesellschaften exzessives Verhalten an den Tag legen. Obwohl solche Verhaltensweisen sozial geächtet sind, ihnen mit pädagogischen Maßnahmen und Strafandrohung begegnet wird, lassen sich die „dionysischen Energien“ nur bedingt eindämmen. So stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, den Menschen einen sozialverträglichen Weg zurück „in den Urwald ihrer sonst gebändigten Begierden “ zu ermöglichen und dies zu kultivieren (Fest, Sex, Musik, Sport usw.). Das Buch gliedert sich in drei Teile: Zunächst geht der Autor auf exzessives Verhalten ein, das andere Menschen schädigt, und sucht nach Erklärungen („Orgien der Gewalt“). Anschließend beschreibt er, wie (und mit welchem Erfolg) diesen im Zeitalter der Zivilisation begegnet wird („Aufstand gegen Anstand“). Abschließend erörtert Wetz, ob es sozialverträgliche Formen gibt, Leidenschaften auszuleben, und wie sich die Freude am sinnlichen Rausch in ein Konzept von Mündigkeit integrieren lässt („Fröhliche Wildnis“). Denn eine Gesellschaft bedarf der Reservate für lustvolle Exzesse.
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