Familie gibt in vielfacher und entscheidender Hinsicht den sozialen Bezugsrahmen für das Heranwachsen und damit auch für die Medienaneignung in Kindheit und Jugend vor. Auf Seiten der Familie als soziales Gefüge sind in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen zu beobachten: Sie ist heute ein fragiler Sozialraum mit sehr unterschiedlichen Ausprägungsformen. Alleinerziehende, neue Lebenspartner, Patchwork-Familien, die Generationen und Zwischengenerationen umfassen, multilokal lebende Familien sind nur einige Stichworte, die dabei relevant sind. Auch die Entgrenzung von Freizeit und Beruf, die Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Erwerbsleben und die Gestaltung des Familienlebens gehören zu den Bedingungen, die das Zusammenleben rahmen. Vor diesem Hintergrund wird das ‚doing family‘ konstanter Bestandteil des Alltags vieler Erwachsener und Heranwachsender. Als integrierter Bestandteil der Lebensvollzüge der einzelnen Familienmitglieder und des alltäglichen Gemeinschaftslebens spielen auch Medien in das ‚doing family‘ hinein, in vielfacher Funktion und mit konstruktiven ebenso wie destruktiven Anteilen. Mediale Entwicklungen stellen Familien dabei vor neue Herausforderungen: Die flächendeckende Verbreitung mobiler Endgeräte, das Web 2.0, individualisierte und interaktive Medieninhalte, neue Kommunikations- und Präsentationsräume im Netz aber auch die Konvergenz von Medieninhalten und Medienkanälen.
Die 8. Interdisziplinäre Tagung nimmt sich dieses Themas an und holt Expertise zu aktueller Forschung und Theorie aus verschiedenen issenschaftsperspektiven ein. Auf der Tagung wird der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zum Themenkomplex entgrenzter Lebensverhältnisse von Familien mit dem Fachpublikum diskutiert und für die Praxis in unterschiedlichen pädagogischen Feldern zugänglich gemacht.weiterlesen