Fantasie und Arbeit
Biografische Zwiesprache
Produktform: Buch
Iris Gusner und Helke Sander verbindet einiges: Beruf, Engagement, Erfahrungen. Getrennt hat sie viele Jahre lang die Mauer zwischen Ost und West.
Dieses Buch ist ihre gemeinsame Arbeit.
Die Betonung liegt für beide Autorinnen dabei auf „gemeinsam“. Sie haben sich aufeinander eingelassen und Konkurrenzschranken gar nicht erst aufkommen lassen. Ausgangspunkt war das Bedürfnis nach Orientierung und die Frage danach, wie man die eigenen Lebensgeschichten, die von Zeitgenossen und Wegbegleitern, wie u.a. von Michael Iljitsch Romm, Peter Weiss und Joan Littlewood als Lernprozess und als Gefühl vermitteln kann. Es geht hier um den Dialog zweier Frauen, die einen Großteil ihres Lebens in zwei Teilen eines Landes, in Deutschland Ost und West, verbracht, beide aber auch lange in anderen Sprachen und Ländern gelebt haben und außerdem in frühen Jahren Kinder bekommen haben, für die sie selbst verantwortlich waren. Diese Gleichzeitigkeit, sich in einem in den frühen sechziger Jahren für Frauen praktisch unüblichen Beruf durchsetzen zu wollen und für die Kinder sorgen zu müssen, bestimmte die Praxis, Winkelzüge und allmählich auch die Thematik ihrer Filme, die das allgemein „Verfilmbare“ erweiterten.
Iris Gusner studierte von 1960 bis 1967 an der Filmhochschule Moskau /WGIK/ Regie und bekam ihre beiden Töchter während des Studiums. Sie arbeitete im DEFA-Spielfilmstudio als Regisseurin - bis Ende der siebziger Jahre als einzige Frau - und verließ im Sommer 1989 die DDR.
Filme u.a. “Alle meine Mädchen”, “Wäre die Erde nicht rund”, “Kaskade rückwärts”, “ich liebe dich – April! April!“
Helke Sander wurde in Berlin geboren. Nach der Schauspielschule 1959 Heirat und Kind in Finnland, ab 1962 erste Theaterregiearbeiten, Happenings, reisende Regisseurin an finnischen Arbeitertheatern, Inszenierungen in Helsinki für Theater und Fernsehen. Rückkehr in die BRD, Studium an der deutschen Film-und Fernsehakademie in Berlin, Mitbegründerin des Aktionsrats zur Befreiung der Frauen 1968. Filme u.a.
„Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – Redupers“, Der subjektive Faktor“, „Der Beginn aller Schrecken ist Liebe“, „BeFreier und Befreite“.
Bücher u.a. „Die Geschichten der drei Damen K.“, „Oh Lucy“.weiterlesen