Sergei Bortkiewicz (1877-1952) setzte die spätromantische Klaviertradition mit großer melodischer Begabung fort. Nach dem Studium in St. Petersburg bei Anatoli Ljadow und in Leipzig bei dem Liszt-Schüler Alfred Reisenauer ließ sich der gebürtige Ukrainer in Berlin nieder. Die politischen Zeitläufe blockierten seine Karriere gleich mehrfach. Erst 1945 konnte er in Wien wieder Fuß fassen.
Die Fantasiestücke für Klavier op. 61 sollten 1949 bei den Musikverlagen Benjamin gedruckt werden, doch erneut waren die politischen Umstände für Bortkiewicz nicht günstig. 2013 wurde das Manuskript im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig entdeckt.
Diese Erstausgabe macht Bortkiewiczs pianistisch äußerst attraktive Stücke endlich zugänglich. Die Fantasiestücke verleugnen nicht die Vorbilder Chopin, Rachmaninow und Tschaikowsky und bestechen durch slawisch getönte Melancholie, gepaart mit wienerischem Charme.
Schwierigkeitsgrad: 3weiterlesen