Faust
Der Tragödie erster Teil
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Diese Wette hat es in sich - ist es doch nachgerade Unser Herr, der gegen die kecke Behauptung des Antichrist hält, er könne die Seele des ehrbaren Doktor Faust für sich gewinnen. Und dabei ist dem Satan auch gar nicht bang; offensichtlich verfügt er wohl doch über die bessere Menschenkenntnis als der Schöpfer selbst. Siegessicher kehrt der Böse aus den himmlischen Gefilden in seinen Wirkungskreis zurück und geht ans Werk. Und in der Tat hat er ein gar leichtes Spiel mit dem armen Heinrich. Dieser nämlich, just erkannt habend, daß die wahrhaft wichtigen Dinge vor dem menschlichen Auge immer verborgen bleiben werden, steckt in einer schlimmen Schaffenskrise, die ihm den Verstand zu rauben droht und ihn gar an Selbstmord denken läßt. Dergestalt mental geschwächt unterschreibt er nur allzu bereitwillig den Teufelspakt, der ihm irdisches Vergnügen und weltliche Zerstreuung verspricht.
Das Unglück nimmt seinen Lauf, als Faust – mittels Hexen- und Teufelswerk nun ansehnlich und wohlhabend – die irdische Liebe entdeckt und das unschuldige Gretchen bezirzt und verführt, was nicht nur sie ins Verderben stürzen, sondern letztlich zur Auslöschung ihrer ganzen Familie führen wird. Und während er sich zusammen mit Mephistopheles auf dem Blocksberg vergnügt, muß Margarete, allein und verlassen, für die Folgen ihrer Missetaten geradestehen.
Mit der Tragödie um den gelehrten Doktor Faust schuf Goethe das unbestritten wichtigste Werk der deutschen Dichtung, das auch uns noch im Alltag begleitet – sind doch viele der hier enthaltenen Redewendungen und Begriffe bis heute in unserer Umgangssprache fest verankert.
Der Fauststoff beschäftigte ihn bis zur Erstveröffentlichung des ersten Teils im Jahr 1808 immerhin fast vierzig Jahre lang, und so verwundert es nicht, daß viele seiner ihn prägenden Lebenserfahrungen einfließen. Die für ihn als studierten Rechtswissenschaftler schon in frühen Jahren aufkommende juristische Fragestellung nach der gerechten Ahndung des Kindsmordes wird ebenso literarisch aufgearbeitet wie sein bei den Freimaurern erworbenes geheimes Wissen – und so läßt er die im Kerker schmachtende Margarete das Lied des alchimistischen Märchens „Von dem Machandelboom” singen …
Die Lithographien von Eugène Delacroix vermögen die sich im Handlungsverlauf immer weiter verdüsternde Stimmung widerzuspiegeln und noch stärker zu verdichten.
Der gesamte Text ist in Frakturschrift gesetzt, was den Zauber der alten Originalausgabe wiederaufleben läßt.weiterlesen
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