Feel the Body
Die historische Pose - Ein Blick auf zeitgenössische Künstlerinnen / The Historical Pose. A Look at Contemporary Female Artists
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Wiener Fotokünstlerin Judith Stehlik porträtiert in ihrer ersten Monografie „Feel the Body“ 50 österreichische Künstlerinnen aus allen Disziplinen und über alle Generationen hinweg und zeigt so einen repräsentativen Querschnitt der gegenwärtigen Kunstszene.
In ihrem mehrjährigen Foto-und Filmprojekt verfolgt die Fotografin seit 2013 das Konzept, ihren Modellen als Aufgabenstellung im Vorfeld der Porträtsitzung die Nennung einer konkreten historischen Pose einer Künstlerpersönlichkeit abzuverlangen und diese verbindende Vorgabe in den Prozess der Selbstdarstellung miteinfließen zu lassen.
Die Modelle finden sich alle an einem neutralen Ort, dem Atelier der Fotografin, ein und überprüfen ihre Interpretationen der Nachstellungen der Vorbilder mithilfe von analogen Sofortbildern. Die so erarbeitete neue Geste findet ihre Umsetzung im zeitlos klassischen SW-Studioportrait.
Im Anschluss an das Fotografieren filmt (die ausgebildete Kamerafrau) Stehlik ihre Modelle mit einer Super-8 Kamera auf einer SW-Filmkassette in drei Minuten „real time“, ohne Anweisung und ohne weiteren dramaturgischen Eingriff.
Das psychologische Porträt einer Person nach äußeren Merkmalen wie Körperhaltung und Blick ist seit der Erfindung der Fotografie immer wieder von Neuem, auch für Judith Stehlik, eine der großen Fragenstellungen:
„Was macht ein weibliches Portrait oder eine historische Pose aus? Welche Art von Repräsentation von Frauen wird dadurch erzeugt? Wie charakterisiert sich die Vergangenheit in der fotografischen Darstellung?“
Wie der Titel des Buches deutlich macht, geht es in den Porträts der Modelle um ein Ausloten ihrer Gefühle in einer verstärkten Wahrnehmung des eigenen (weiblichen) Körpers.
Durch die Schaffung der Möglichkeit einer Aneignung historischer Posen für die eigene Auseinandersetzung mit dem Selbst, von Stehlik geschickt als hilfreicher Vorwand initiiert, können sich die Modelle so im Schutzmantel ihrer gewählten Vorbilder offen dem Akt der fotografischen Bildwerdung anvertrauen. So öffnen sich Freiräume für „mutige“ Selbstinszenierungen, in denen sich die individuelle Ausdruckskraft der einzelnen Charaktere entfalten kann.
Die einzelnen Portraits sind als autonome Bildwerke zu verstehen, haben aber auch eine zukunftsweisende Bedeutung als außergewöhnliches Zeitdokument einer nationalen Kunstszene.
Die 50 Einzelporträts bilden den Kern des Projektes und werden im Buch ganzseitig abgebildet. Dazu finden sich Einblicke in den Arbeitsprozess in Form von Testaufnahmen auf Farbsofortbildmaterial und Filmstillsequenzen aus den Super 8 SW-Filmen.
Zwei kunstwissenschaftliche Texte von Maren Lübbke-Tidow und Anja Manfredi diskutieren die Frage nach der Geste. Literarische Positionen von Marjane Gaponenko, Iris Blauensteiner, Ines Rössl, Clemens J. Setz, Verena Dürr, Lydia Haider und Barbara Zeman (sie agiert zugleich auch als Modell) ziehen eine zusätzliche gleichwertige Ebene der Auseinandersetzung mit dem Thema ein.weiterlesen
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