Aporien der Malerei bei ElʹLisickij und Kazimir Malevič
Produktform: Buch
Das Jahr 1928 markiert einen entscheidenden Wendepunkt im Werk zweier zentraler, visionärer Figuren der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, deren Namen wie kein anderer für die russische Avantgarde und ihre revolutionäre Formensprache stehen – Elʹ Lisickij und Kazimir Malevič.
Während Lisickij sich von der abstrakten Malerei abwendet, um sich auf die Produktion monumentaler Installationen zu konzentrieren – sein erster großer Staatsauftrag unter Stalin, der sowjetische Pavillon auf der Internationalen Presse-Ausstellung Pressa in Köln –, findet sein ehemaliger Lehrmeister Kazimir Malevič zur figurativen Malerei zurück. An dieser radikalen Umstellung künstlerischer Produktion und theoretischer Verhandlung können nicht nur Artikulationen politischer Subjektkonstitution der späten 1920er Jahre abgelesen werden. Lisickijs Pavillon – der hier luzide anhand des die Installation dokumentierenden Leporellos, einer komplexen Fotomontage analysiert wird – gilt als zentrales Moment eines Paradigmenwechsels der Avantgarden im Ganzen: In ihm verdichten sich die entscheidenden Fragen nach der neuen Aufgabe der Kunst vor dem Hintergrund eines Zeitalters politischer Versammlung durch technische Medien.
Simon Baier widmet seiner Struktur und Ästhetik erstmals eine genauere Untersuchung und widerspricht verkürzten Lesarten hinsichtlich Malevičs Spätwerk, das er als subversive Reaktion auf die Krisen der Moderne verortet.weiterlesen