Fememorde der deutschen Rechten
Von Rosa Luxemburg und Maria Sandmayr über Matthias Erzberger bis Walther Rathenau
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Ab dem 6. Dezember 1918, als in Berlin eine genehmigte Demonstration zusammengeschossen wurde, mordete sich die deutsche Rechte durch die frühe Weimarer Republik. Prominenteste Opfer waren 1919 Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, der heute weitgehend vergessene USPD-Vorsitzende Hugo Haase und sein bayrischer Genosse Karl Gareis, Fraktionsvorsitzender im bayerischen Landtag, 1921 der Zentrums-Politiker Matthias Erzberger und 1922 Außenminister Walther Rathenau. Selbst vor einem 19-jährigen Dienstmädchen, Maria Sandmayr aus der Nähe von Dachau – sie hatte zufällig ein Waffensteck entdeckt –, schreckten die reindeutschen Helden nicht zurück. An die Leiche der Erdrosselten legten sie einen Zettel: »Du Schandweib hast verraten dein Vaterland, du wurdest gerichtet von der schwarzen Hand.«
Dieses Dutzende Opfer fordernde Mordgeschehen hatte in einem Mathematiker, der schon 1932 aus Deutschland emigrierte, weil er seines Lebens nicht mehr sicher war, seinen Historiker: Emil Julius Gumbel (1891–1966). Einige seiner Fememordbücher werden bis heute nachgedruckt.
Vergessen ist jedoch der Fememord-Untersuchungsausschuss des Reichstags, der nicht nur die Morde erfasste, sondern die Hintermänner ins Licht der Öffentlichkeit brachte. Kein General wurde geschont. Geleitet wurde dieser Ausschuss von Paul Levi (1883–1930), 1919 bis 1921 erster KPD-Vorsitzender, dann Kopf der Linken in der SPD.
Diese von Paul Levi maßgeblich aufgedeckte, aber heute weitgehend vergessene Seite des rechten Terrors wird in dieser Publikation der Rosa-Luxemburg-Stiftung erstmals sowohl dokumentiert als auch analysiert.weiterlesen