Ferngespräch
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Es ist Sommer und während die Temperaturen draußen Rekordwerte erreichen, nimmt der Alltag in einem Seniorenzentrum in einer deutschen Kleinstadt seinen gewohnten Lauf. Drei Generationen synchron, am selben Ort, zur selben Zeit. „Ferngespräch“ ist eine Geschichte, die vom Altwerden, von Einsamkeit und Isoliertheit erzählt. Da ist die frisch verwitwete alte Dame, die sie sich mit ihrer Situation, allein in dem Heim zurückgelassen worden zu sein, nicht abfinden kann. Da ist eine Pflegerin, deren Mutter Zuhause auf den Philippinen im Sterben liegt, während sie weiterhin ihrer Arbeit, andere Menschen zu pflegen, nachgeht. Und da ist ihre kleine Tochter, die sie während der Sommerferien mit auf die Arbeit nehmen muss, während alle anderen Kinder in den Urlaub fahren können. Das Mädchen kennt ihre kranke Großmutter kaum, ebenso wenig wie das Heimatland ihrer Mutter selbst. In ihren Träumen ist es die Landschaft auf dem Fächer mit der Aufschrift „The Philippines“ , der über ihrem Bett hängt, einem Touristenartikel von dort. Ebenjene Großmutter ist für sie ein nicht greifbares, schemenhaftes Wesen. Eigenartig vermischt sich ihre Gestalt alsbald mit den Alten, denen sie in dem Heim begegnet. Die Figuren drehen sich um die Achse ihrer eigenen Probleme. Der Raum, in dem sie sich bewegen, ist einengend und klein. Die Geschichte ist von ihren Erinnerungen und Träumen durchsetzt und gehen in der Hitze bisweilen eine seltsame Symbiose mit der unerträglich langweiligen Realität des Seniorenzentrums ein. So banal ihr Zusammentreffen an jenem Ort innerhalb der zwei Tage scheint, so bitter ist die Ironie, die sie birgt. Was sie alle gemeinsam haben ist das Gefühl, am falschen Ort zu sein.weiterlesen
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