Feuergesicht / Haarmann
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Feuergesicht: Kurt liest Heraklit und legt die Nachbarschaft mit selbstgebastelten Brandbomben in Schutt und Asche. Olga, seine Schwester, will heraus aus der dumpfen Enge ihrer Jugend und trifft Paul. Der hat zwar ein Motorrad, enttäuscht aber alle weiteren Erwartungen. Nur der Vater mag ihn, weil Paul so ist, wie Kurt hätte sein sollen. Ein verstörendes, amoralisches Stück über Jugendliche, die ihr Erwachsenwerden als existentielle Erniedrigung erleben.
„Les Enfants terribles 1998, Mayenburg grüßt Cocteau. Kurzszenen, Szenensplitter, wenige Sätze lang, videoclipschnelle Schnitte. Ein atemberaubendes Stakkato zahnradartig ineinandergreifender Dramaturgie. Voll unterkühlter Hitze, die Sprache lakonisch knapp. Monologe, Kommentare, alle Seiten der Familientragödie beleuchtend.“
Theater der Zeit
Haarmann: Spurlos verschwinden in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg in Hannover eine Reihe junge Männer. Die Wirtschaft liegt am Boden, Gerüchte haben Konjunktur. Dann häufen sich Knochenfunde. Aber trotz früher Hinweise kommt es erst 1924 zur Verhaftung eines Verdächtigen: Fritz Haarmann, Fleischhändler und Polizeispitzel, wird tagelang verhört, bis er die Morde gesteht. In den hart gegeneinander montierten Kurzszenen wird neben der zentralen Figur des Fritz Haarmann ein soziales Umfeld lebendig, das in seiner durch Verdrängung, Autoritätsdenken und Ignoranz geprägten Normalität die Bedingungen erhält für ein jahrelanges Menschenschlachten. Aus den Szenenfragmenten formt sich das Bild einer teilnahmslosen Stadt.weiterlesen
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