Öffentliches Schweigen
Humanismus & Anti-Humanismus III
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Wir leben im Kommunikationszeitalter. Wer sich im öffentlichen Raum nicht verständlich machen kann, scheint nicht zu existieren. Gefragt wird er trotzdem. Wenn es um Würdenträger der Religionen, die Funktionseliten der Kirche oder schlicht um die christliche Deutung irgendeines Ereignisses oder Phänomens geht, zeigt sich die politische Öffentlichkeit seit Jahren höchst interessiert an Wortbeiträgen aus der religiösen Sphäre. Worum es sich bei diesem Interesse genau handelt, harrt aber der Erforschung: Sollen Geheimnisse und Wunder aufgedeckt und begreifbar gemacht werden, oder ist diese Öffentlichkeit auch bereit, Stille und Andacht zu wahren, sich mit einer anderen Wirklichkeit
zu konfrontieren? Schließlich ist nicht offenkundig, ob sich vom Innigsten erzählen lässt, ohne dessen Quellgründe zu gefährden, oder ob es sich gerade dem offenbart, der es zu schenken weiß.
Eines ist klar: Ein Phänomen wie die Gottebenbildlichkeit des Menschen geht nicht auf in der politischen Rede von »Würde«. Ja, vielleicht widerstrebt es ihr sogar. Der stille Eigensinn religiöser Sprache scheint nicht leicht zu vereinbaren mit dem oft selbstgewissen Ton liberaler Öffentlichkeiten.weiterlesen
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