Ein politischer Roman über Hoffnung, Widerstand und Verfolgung in der DDR im Zeitalter der Revolte 1968 Nach autobiografischen Motiven
Produktform: Buch
In dem Strafgefangenenlager Rackwitz bei Leipzig ist Anfang 1970 eine Grippe-Epidemie ausgebrochen. Der Ich-Erzähler des Romans Karl Heinz Bender liegt mit Fieber in der Krankenbaracke. Er sitzt wegen Republikflucht ein. Sieben Monate muss er noch absitzen, hat aber die Möglichkeit, eher entlassen zu werden, wenn er sich in einem Aufsatz zur DDR bekennt. Das veranlasst ihn, über sein Leben nachzudenken. Die zehn Tage der Krankheit bilden den Rahmen, in dem die Erinnerungen erzählt werden und das weitere Geschehen sichtbar wird. Das mediale Echo der westlichen Studentenunruhen, der Prager Frühling, von dem er sich selbst einen Eindruck verschaffen konnte, Flucht und Verhaftung, Verrat und Widerstand sind Ereignisse, die seine Entscheidung beeinflussen. Bender steht vor der Alternative, weiter zu heucheln oder den aufrechten Gang zu wagen. Wie sich Bender auch entscheidet, davon hängt sein weiteres Leben ab, und zwar entschiedener als sich der junge Bender das auf seinem Fieberlager damals vorstellen konnte… Das Buch ist zugleich eine Art Entwicklungsroman, der zeigt, wie sich der Protagonist Bildung nur gegen staatliche Verdummung und technokratische Strukturen aneignen kann. Der Roman gibt die Erfahrungen mit dem Regime der DDR aus der Perspektive von unten wieder. Er eröffnet Denkräume, um die Zeitereignisse zu reflektieren. Und er drückt die Hoffnung auf einen demokratischen Sozialismus mit menschlichem Antlitz aus; eine Hoffnung, die bis heute nicht erfüllt ist.weiterlesen