Fischland Darss
Raues Land. Weites Land. Ein musikalisch-literarischer Streifzug
Produktform: Audio CD
Kleine Reiseapotheke Jens Sparschuh
Die Sammlung literarisch-musikalischer Streifzüge aus dem Hause des führenden sächsischen Reiseunternehmens in Sachen Hörbuch wird mit „Fischland Darß“(Goldmund Hörbücher, 2011) komplettiert, meine dritte Empfehlung. In bewährter Weise hat Frank Fröhlich Texte zusammengestellt und umspielt sie auf seine fröhliche Weise. Anfangs stutzte ich: Wie, darf man den solch ein Stück tatsächlich mit Meeresrauschen beginnen lassen? Werden damit nicht elementare Pawlow´sche Reflexe bedient Ich wollte schon beide Ohren fest zu drücken, da merkte ich: Das geht in Ordnung so. Dieser Meeres-O-Ton ist ja Erich Frieds Gedicht „Meer“ unterlegt. Nach diversen, wie am Strand aufgelesenen und unbedingt aufhebenswerten literarischen Fundstücken von Fallada, Heine, Joseph Roth und Elizabeth Shaw, die von Günter Schoß mehr erzählt als vorgelesen werden, gibt es am Ende noch einmal Frieds Gedicht. Da im Allgemeinen nicht davon ausgegangen werden kann, dass man am Strand immer eine komplette Fried-Ausgabe zur Hand hat, gibt der Schluss dieses Gedichts ( und des Hörbuchs) uns ein Rätsel auf:...wenn man den Strand sägen hört / und das Schlurfen der kleinen Steine / in langen Wellen / soll man aufhören zu sollen / und nichts mehr wollen / nur... Tja, was nur ? Man kann jetzt den lieben langen Tag im Strandkorb grübeln, ob die letzte Zeile „nur Meer“ oder „nur mehr“ heißen soll. Das Hörbuch verrät es uns nicht.
Der Tagesspiegel Nr. 21009/ Sonntag 19. Juni 2011weiterlesen