Ungewöhnlich, und erstmals lieferbar, jetzt zweiseitig bedruckt: Vorne die Peters Projektion, gewohnt mit dem Norden oben, und zusätzlich auf der Rückseite die Welt, mit dem Südpol nach oben und mit Australien und dem Pazifik in der Kartenmitte.
Bei den am meisten verbreiteten Weltkarten sind die Größenverhältnisse verzerrt, wodurch die Länder nördlich des Äquators größer erscheinen: Europa wirkt zum Beispiel doppelt so groß wie Südamerika (ist aber nur halb so groß), Skandinavien scheint so groß zu sein wie Indien (obwohl Indien dreimal größer ist), Grönland wirkt größer als China (ist aber nur ein Viertel so groß).
Die flächentreue Weltkarte, entwickelt von dem Ende 2002 verstorbenen Bremer Historiker Prof. Dr. Arno Peters, stellt die Größenverhältnisse richtig. Um die Flächentreue zu erreichen, nimmt die Peters-Projektion natürlich – wie vergleichbare Versuche – auch Nachteile in Kauf: Die Form der Kontinente weicht von der Wirklichkeit ab, auch Entfernungsmessungen sind nicht möglich.
Aber: Die Peters-Projektion ist wegen ihrer besonderen Eigenschaften ein Denkanstoß, die wahren Größenverhältnisse unserer Erde zu erkennen – zum Beispiel, dass die reichen Industrieländer des Nordens bei aller (Wirtschafts-)Macht im Vergleich zum „Rest der Welt" nur den geringeren Teil einnehmen.
Die Welt mal anders herum zu betrachten, war eine Idee des Australiers Stuart McArthur. Australien und der Pazifik in der Kartenmitte, der Süden oben. Eine Sicht auf die Welt, die verblüfft. Aber falsch ist sie nicht, denn im Weltraum gibt es kein Oben und Unten. Und dass üblicherweise Norden oben ist, hat sich nur als kartographische Übereinkunft durchgesetzt. Der Perspektivwechsel fordert heraus. Als Europäer sehen wir zum Beispiel, was der Theologe Ernst Lange (1927 – 1974) meinte, dass unser Kontinent lediglich eine „Provinz der Weltchristenheit“ ist.weiterlesen