Folgen eines Klimawandels für die biogene Sandstabilisierung in Küstendünen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Zusammenfassung
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Zusammenfassung
In ihrer Funktion als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als natürlicher
Schutzwall bei Sturmfluten wird den Küstendünen eine wichtige Bedeutung im
Natur- und Küstenschutz beigemessen. Vor dem Hintergrund der potenziellen
Gefährdung von Küstendünen durch einen beschleunigten Klimawandel befasste
sich die vorliegende Studie mit dem Einfluss von Klimaänderungen auf die
biogene Sandstabilisierung, die aufgrund des bestehenden organismischen Interaktionsnetzes
als ökosystemarer Prozess aufzufassen ist. Das Ziel der vorliegenden
Untersuchung war es, temperaturbedingte Veränderungen der biogenen
Sandstabilisierung und ursächliche Reaktionsmuster von beteiligten Organismen
aufzuzeigen.
Im Rahmen eines 2-jährigen Freilandexperimentes auf der Ostfriesischen Insel
Norderney wurde das bodennahe Mikroklima mittels einer Gazeüberspannung
auf 4 m² großen und mit Strandhafer bepflanzten Parzellen experimentell modifiziert.
Unter den mit Gaze überbespannten Parzellen erhöhte sich die Temperatur
im Oberboden um etwa 1 K gegenüber der Kontrolle. In 3-monatigem
Rhythmus wurden Bodenproben für die Erfassung von pflanzlicher und mikrobieller
Biomasse, des Bodentierbesatzes unterschiedlicher trophischer Gruppen
(Nematoda, Collembola, Gamasina) sowie des Bodengefüges entnommen.
Die Produktion pflanzlicher und mikrobieller Biomasse, die Siedlungsdichten
der Nematoden sowie der Anteil von Bodenaggregaten als Maß für den Zustand
des Bodengefüges erhöhten sich infolge der experimentellen Temperaturerhöhung.
Eine signifikante Zunahme der Collembolen und Gamasinen konnte nicht
festgestellt werden. Es zeigte sich jedoch eine deutliche positive Korrelation
zwischen deren Siedlungsdichten und der unterirdischen pflanzlichen Biomasse.
Ein zumindest indirekter Einfluss des veränderten Mikroklimas auf Collembolen
und Gamasinen ist daher wahrscheinlich. Die beobachteten Veränderungen liefen
bei allen untersuchten Parametern nahezu gleichgerichtet ab, so dass von
positiven Wechselwirkungen und Rückkopplungen auszugehen ist. Die Befunde
deuten darauf hin, dass die biogene Sandstabilisierung in Küstendünen auf der
Bezugsgrundlage eines regionalen Klimaszenarios für das Jahr 2050 (Erhöhung
von Temperatur und Niederschlag) zunehmen wird. Einem daraus resultierenden
positiven Einfluss auf die Stabilität und das Regenerationsvermögen von
Küstendünen stehen jedoch die voraussichtlichen Auswirkungen sich häufender
Sturmwetterlagen und eines beschleunigten Meeresspiegelanstieges gegenüber.
Prognosen zur Stabilität von Küstendünen unter den Bedingungen des erwarteten
Klimawandels sind daher problematisch.weiterlesen
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