Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Forschungen in der Mykale III,1

Der hocharchaische Tempel am Catallar Tepe: Architektur und Rekonstruktion. Hrsg. v. Lohmann, Hans/ Kalaitzoglou, Georg/ Lüdorf, Gundula

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Im Rahmen des Mykale-Projektes entdeckte ein Bochumer Team auf dem Gipfel des Çatallar Tepe einen archaischen Tempel, der in den Jahren 2005–2007 ausgegraben wurde. In dieser Arbeit werden die steinernen Architekturteile erstmalig publiziert und die gesamte Architektur des Tempels analysiert. Der Tempel wird in die architektonische Entwicklung des ionischen Raumes eingeordnet und seine Funktion wird bestimmt. Hierbei kommen sowohl Methoden der Archäologie als auch der Bauforschung sowie des Ingenieurwesens zur Anwendung. Neben archäologischen Befunden werden fast 700 Architekturfragmente besprochen und in Katalog, Zeichnungen und Fotografien vorgelegt. Für die Erforschung der archaischen Architektur Ioniens ist die Auswertung dieses Neufundes ein wichtiger Fortschritt, denn es handelt es sich trotz der Zerstörung des Tempels durch ein Feuer sowie schwerwiegender Eingriffe von Menschenhand um einen der am besten erhaltenen Sakralbauten der Mitte des 6. Jh. v. Chr. Daher wird die gesamte Architektur vollständig von den Fundamenten bis zum First beschrieben. Die verwendeten Bautechniken entsprechen der letzten Stufe vor der monumentalen Steinarchitektur. Einzelne, konstruktiv wichtige Bauteile wie der Dachrand und die beiden Türrahmen bestehen aus Marmor, während die Wände noch aus Lehm sind. Der vollständig rekonstruierte Dachstuhl bestand aus Holz und die Dachhaut aus keramischen Ziegeln. Die dreizehn Säulen waren nicht kanneliert und besaßen keine Basen. Ein Teil der Kapitelle bestand aus einfachen Tori, andere waren Volutenkapitelle. Es gab keinen Fries und keinen Zahnschnitt. Die vorliegende Arbeit kann nachweisen, dass die genannten Einzelformen auch an andern Orten vorkommen, die Kombination ist aber nur am Tempel am Çatallar Tepe belegt. Dies zeigt die Vielfalt der Lösungen innerhalb der hocharchaischen ionischen Architektur. Der singuläre Grundriss des knapp 30 m langen Gebäudes vereint unter einem Dach einen Pronaos mit acht Innensäulen, einen beinahe quadratischen Naos und einen weiteren großen Raum im Westen, der einen eigenen Zugang besaß. Bei letzterem handelt es sich aufgrund der Architektur und der archäologischen Funde um einen Bankettraum, in dem eine herausgehobene Gruppe das Kultmahl zu sich nahm. Der Tempel am Çatallar Tepe bildet daher einen wichtigen Befund für die Architekturgeschichte, aber auch allgemein für die Geschichte Ioniens.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-7749-4179-3 / 978-3774941793 / 9783774941793

Verlag: Habelt, R

Erscheinungsdatum: 28.01.2019

Seiten: 254

Autor(en): Frank Hulek

93,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück