Forstgeschichte
Ein Grundriss für Studium und Praxis
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
*** Vorwort zur 3. Auflage
Die „Forstgeschichte“ von HASEL und SCHWARTZ ist als forstgeschichtliches Standardwerk im deutschsprachigen Raum bei Studierenden und forstlich Interessierten nach wie vor stark gefragt. Nach der Auflage von 2002 folgt nunmehr eine 3. Auflage. EKKEHARD SCHWARTZ als Mitautor kann das nicht mehr persönlich erleben. Er verstarb am 7. September 2005 nach schwerer Krankheit. Die jetzige Auflage wird an diesen herausragenden ostdeutschen Forstgeschichtler erinnern.
Forstgeschichtliche Forschung ist mühsam, ihre Früchte reifen langsam. In Hast und Eile oder nur nebenbei kann sie nicht gedeihen. Dar war stets die Arbeitsmaxime von KARL HASEL und EKKEHARD SCHWARTZ; diese Erkenntnis schlägt sich auch in der „Forstgeschichte“ nieder.
Das Beschäftigen mit Forstgeschichte ist heute unverzichtbarer denn je für das Verständnis von gesellschaftlichen Entwicklungen, die den Wald und die Forstwirtschaft betreffen. Erkenntnisse aus der Forstgeschichte, so EKKEHARD SCHWARTZ in seiner Vorlesungseinführung vor Studenten der Fachhochschule Eberswalde, vermitteln zwar keine unmittelbaren Handlungsanweisungen, doch durch Nutzung ihrer Erfahrungen können Fehlentwicklungen mit weitreichenden und lang anhaltenden Folgen vermieden werden.
Die Gegenwart ist ein Glied in der Kette von Ereignissen, durch die wir mit allen Generationen vor und nach uns verbunden sind. So ist die Forstgeschichte dazu berufen, langfristiges Denken zu fördern. Sie kann dazu beitragen, Fehlentscheidungen zu vermeiden und sie will anregen, darüber nachzudenken, wie unsere Nachfahren über unsere Tätigkeit urteilen werden.
Die 3. Auflage der Forstgeschichte hat durch verbesserte Bildwiedergabe und ein besseres Layout wesentlich gewonnen. Das wurde möglich durch Verwendung von Originalfotografien u. a. aus dem Forstgeschichtlichen Fundus der Fachhochschule Eberswalde bzw. aus dem Nachlass von EKKEHARD SCHWARTZ. Der Verlag KESSEL hat dies drucktechnisch vorbildlich umgesetzt. Möge die vorliegende Ausgabe der „Forstgeschichte“ einen noch breiteren Leserkreis finden.
Eberswalde, Juni 2006 Klaus Höppner
*** Vorwort zur 2. Auflage
Professor HASEL war im 87. Lebensjahr als ihm der Wunsch angetragen wurde, eine Neuauflage seiner inzwischen nach 10 Jahren vergriffenen „Forstgeschichte“ in Angriff zu nehmen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war er der Meinung, „dass ein bloßer Abdruck der ersten Auflage nicht in Frage kommen sollte“, da die seitdem herausgekommenen Neuerscheinungen und nunmehr auch die Entwicklung in den neuen Bundesländern einbezogen werden müssten. Inzwischen sind weitere Jahre vergangen. Professor HASEL ist im Februar 2001 verstorben, doch seine berechtigte Forderung nach einem „Grundriss für Studium und Praxis“ ist aktuell geblieben. Eine Parallele zeigt sich ein Jahrhundert zuvor beim Erscheinen des „Grundriss der Forst- und Jagdgeschichte Deutschlands“ von ADAM SCHWAPPACH im Jahre 1883, einer Schrift, die auch er für Vorlesungen verfasst hatte. Bereits 1892 war davon eine zweite, völlig neu bearbeitete Auflage bei gleichem gedrängtem Umfang notwendig geworden, obgleich die umfang- und inhaltsreichen Werke von BERNHARDT 1872-1875 (3 Bände) und SCHWAPPACH 1886 (4 Bände) zur gleichen Zeit zugänglich waren. Wie Ende des 19. Jahrhunderts, liegen gegenwärtig ebenfalls umfangreiche Handbücher, dazu noch zusammenfassende Schriften über Spezialthemen der Forstgeschichte, vor und doch fehlt wiederum ein Grundriss für Lehre, Studium und zur Information über das Fachgebiet.
Zu HASELs Lehr- und Forschungsgebieten, zunächst in Freiburg im Breisgau dann ab 1964 an der Universität Göttingen, zählte die Forstgeschichte. Sein wissenschaftliches Werk hat er mit einer forsthistorischen Dissertation 1942 eingeleitet und 1985 mit seiner „Forstgeschichte“ als Emeritus gekrönt. Da die „Forstgeschichte eine wichtige Erkenntnishilfe für jeden Zweig der forstlichen Wissenschaft und Wirtschaft“ ist und „es einer Gesamtschau und deshalb auch eines selbständigen Forschungs-, Lehr- und Prüfungsgebietes Forstgeschichte bedarf“, wollte sich noch 1995 HASEL der Herausforderung einer 2. Auflage stellen. Doch da er, nach seinen eigenen Worten, „wegen der räumlichen Beschränkung“ nicht genügend mit der Forstgeschichte der Länder der ehemaligen DDR vertraut sei, bat er mich, diese einzuarbeiten. Leider war ihm die erhoffte gemeinschaftliche Neubearbeitung nicht mehr vergönnt. So soll nun in vorliegender Neuauflage versucht werden, den Wünschen des Autors nach Ergänzung und Aktualisierung gerecht zu werden. Dazu sind im Wesentlichen Ereignisse und Quellen der letzten zwei Jahrzehnte bis zur Gegenwart wie auch der vergangenen 50 Jahre aus dem Gebiet der östlichen Bundesländer eingefügt. Inhalt und Aufbau des Buches werden gewahrt, die neuen Einarbeitungen dem Stil von HASEL weitgehend angepasst. Die Gliederung nach Sachgebieten ist beibehalten. Am Schluss steht eine kurze Chronologie der forstgeschichtlichen Entwicklung. Darüber hinaus machten es die moderne Drucktechnik und dankenswerterweise der Verlag Dr. KESSEL möglich, die vorliegende Einführung in die Forstgeschichte durch Bildmaterial anschaulich zu gestalten.
Eberswalde, im Sommer 2002 Ekkehard Schwartz
*** Vorwort zur 1. Auflage
Ein Buch wie dieses bedarf keiner Begründung. Eine zusammenfassende Darstellung der deutschen Forstgeschichte, den gegenwärtigen Stand der Forschung wiedergebend, ist seit langem ein dringendes Bedürfnis, nicht nur für den Studenten, der sich mit diesem Fachgebiet vertraut machen will, sondern für jeden, der forstgeschichtlich tätig oder überhaupt an den Geschicken des Waldes in Deutschland interessiert ist. Diese Schrift wendet sich nicht nur an den Forstmann und Waldbesitzer; auch zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte, zur Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und zur Agrar- und Rechtsgeschichte sollte die Verbindung hergestellt werden.
Ein Handbuch der Forstgeschichte zu schreiben, ein Nachschlagewerk mit großem wissenschaftlichen Apparat, lag nicht in der Absicht und in der Möglichkeit von Verfasser und Verlag. Sie wollen ein Buch, das gelesen wird. Die Aufgabe war, Grundlagen bereitzustellen und die Grundzüge der forstgeschichtlichen Entwicklung in Deutschland darzulegen, um so die heutigen Probleme des Waldes und der Forstwirtschaft verständlich zu machen. Beschränkung in der Sache und knappe Darstellung waren unerlässlich. Deshalb wurde darauf verzichtet, jede Einzelaussage im Text durch Quellenhinweise zu belegen oder eine umfassende Bibliographie mitvorzulegen. Dem Leser, der sich näher mit dem Stoff vertraut machen möchte, wird es nicht schwerfallen, sich anhand der hier angeführten Schriften oder mit Hilfe der darin angegebenen Quellen oder über die großen forstgeschichtlichen Bibliographien weiter zu unterrichten. Es konnte auch nicht die Aufgabe sein, auf die zahlreichen unter den Historikern noch strittigen Fragen, z. B. der mittelalterlichen Geschichte, näher einzugehen.
Viel wichtiger erschien es, die Zusammenhänge der Forstgeschichte mit der Kulturgeschichte, mit Siedlungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und ihre Verflechtung mit den geistigen Strömungen einer Zeit herauszuarbeiten, dadurch Bedingtheiten, Abhängigkeiten und Folgewirkungen deutlich machend.
Dem Verlag Paul Parey danke ich für das Verständnis, das dem Verfasser entgegengebracht wurde, und für die gute Zusammenarbeit.
Freiburg, im Frühjahr 1985 Karl Haselweiterlesen
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