Seit den späten 1950er Jahren fotografiert Hansjörg Mayer. Von Anfang an interessiert er sich für Strukturen und Oberflächen. Doch auffälligerweise konstruiert er sie nicht streng bauhäuslerisch, sondern nimmt sie eher en passant auf. Er nimmt sie mit. Das Beiläufige seiner Fotografie wird noch wesentlich begünstigt, als leichte und schnelle Digitalkameras und Smartphones aufkommen. Eine bizarre Karotte kann nun ebenso zu seinen Motiven gehören wie ein Pfosten, ein Vogelschiss auf dem Fenster oder bröckelnder Putz an der Wand. Vor allem auf den vielen Reisen des Künstlers entsteht eine Fotografie, bei der der Zufall Regie führen darf und auch der eigensinnige Fehler seinen Auftritt hat.
Mayers Fotografie erscheint hier zum ersten Mal im Druck. Eine Auswahl von 260, jeweils zu Diptychen geordneten Fotos gibt einen Überblick über sein einzigartiges fotografisches Werk. Ein Essay von Stefan Ripplinger sensibilisiert für die Philosophie hinter den Bildern.weiterlesen