'Alles verlief völlig ruhig und normal, in wohlgeratenen Verhältnissen
wuchs ich auf' – berichtet die an Borderline leidende,
autobiografische Erzählerin einem Fragenden über ihr
Leben. Dass dies gerade nicht so war, zeigt Lesley Wieland
in ihrem Erfahrungsbericht in verschiedenen Rückblicken auf
Kindheit, Jugend und Ausbildungszeit.
Als eine Erleichterung empfindet die Erzählerin, als ihr von einem
Psychologen die Diagnose ›Borderline‹ gestellt wird und
sie sich in eine Therapie begeben kann, die auf das Bündel von
Symptomen einzugehen vermag. Erstmals fühlte sie sich verstanden.
Zu einem solchen Verständnis möchte die Autorin mit ihrem
Buch beitragen. In aufgeklärter Distanz zu ihrer Krankheit gibt
sie einen Einblick in die Gedanken und Gefühle einer Borderlinerin
und findet für ein vielschichtiges Krankheitsbild, das in
seiner Schwere dem Leser sehr nahe gehen kann, klare Worte,
die manchmal ins Abstrakte – Poetische – abgleiten – gleich
dem befreienden Gefühl, das die Erzählerin sich oft zu spüren
wünscht.weiterlesen