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FRANKREICH – im Süden, das reiche Erbe einer sehr bewegten Epoche, Teil 1

Ennezat, Clermont Ferrand, Orcival, St-Nectaire, Besse-et-St-Anastaise, La Chaise-Dieu, Brioude, Lavaudieu, Le Puy-en-velay, Murat, Puy Mary, Salers, Conques, Grotte Aven d’Orgnac, Ardeche, Grotte de St-Marcel, Nationalpark Cevennen, Quézac, Castelbouc, Ste-Enimie, St-Chély-du-Tarn

Produktform: DVD video

Midi oder Okzitanien, so wird der südliche, romanisch geprägte Landesteil Frankreichs genannt. Midi steht für Süden. Okzitanisch ist die alte gallo-romanische Sprache der Bevölkerung. Ich möchte den an Zeitzeugnissen reichen Kulturraum erkunden in diesen schönen Mai- und Juni-Wochen vom Zentralmassiv bis zu den Pyrenäen, von der Rhone und der Mittelmeerküste bis zum Atlantik. Dem Departement Dordogne und den von eiszeitlichen Homo sapiens ausgestalteten Kulthöhlen habe ich bereits zwei Filme gewidmet. Erdgeschichtlich betrachtet ist das Zentralmassiv ein sehr altes, vor 350 Millionen Jahren parallel zur Auffaltung der Alpen und Pyrenäen entstandenes Gebirge. Die gewaltigen Höhenunterschiede und die damit verbundenen klimatischen Kontraste machen das Reisen auch in unseren Tagen zu einem kleinen Midi oder Okzitanien, so wird der südliche, romanisch geprägte Landesteil Frankreichs genannt. Midi steht für Süden. Okzitanisch ist die alte gallo-romanische Sprache der Bevölkerung. Ich möchte den an Zeitzeugnissen reichen Kulturraum erkunden in diesen schönen Mai- und Juni-Wochen vom Zentralmassiv bis zu den Pyrenäen, von der Rhone und der Mittelmeerküste bis zum Atlantik. Dem Departement Dordogne und den von eiszeitlichen Homo sapiens ausgestalteten Kulthöhlen habe ich bereits zwei Filme gewidmet. Erdgeschichtlich betrachtet ist das Zentralmassiv ein sehr altes, vor 350 Millionen Jahren parallel zur Auffaltung der Alpen und Pyrenäen entstandenes Gebirge. Die gewaltigen Höhenunterschiede und die damit verbundenen klimatischen Kontraste machen das Reisen auch in unseren Tagen zu einem kleinen Abenteuer. Der Tourismus ist heute eine wichtige Erwerbsquelle im Süden Frankreichs. Unter den Kulturstätten befinden sich Juwelen des europäischen Mittelalters. In der Epoche der Romanik fanden die Kirchen und Klöster der Auvergne zu einer sehr eigenständigen, vom regional geprägten Religionsbild und von gewaltigen Pilgerströmen inspirierten Gestalt. Über Jahrhunderte von der einheimischen Bevölkerung als Wurzeln ihres Seins gepflegt, wirken sie heute wie Relikte einer völlig anderen Welt und Lebensform, noch immer verwachsen mit dem Zeitgeist, dem sie entstammen. Es sind unsäglich wertvolle, schützenswerte Bauwerke, die jeden Tag erneut darauf warten, entdeckt und erforscht zu werden.Abenteuer. Der Tourismus ist heute eine wichtige Erwerbsquelle im Süden Frankreichs. Unter den Kulturstätten befinden sich Juwelen des europäischen Mittelalters. In der Epoche der Romanik fanden die Kirchen und Klöster der Auvergne zu einer sehr eigenständigen, vom regional geprägten Religionsbild und von gewaltigen Pilgerströmen inspirierten Gestalt. Über Jahrhunderte von der einheimischen Bevölkerung als Wurzeln ihres Seins gepflegt, wirken sie heute wie Relikte einer völlig anderen Welt und Lebensform, noch immer verwachsen mit dem Zeitgeist, dem sie entstammen. Es sind unsäglich wertvolle, schützenswerte Bauwerke, die jeden Tag erneut darauf warten, entdeckt und erforscht zu werden. Im ältesten rein romanischen Sakralbau der Auvergne hat ein Juwel der Freskenmalerei die Zeit in erstaunlicher Farbenfrische überstanden. Dargestellt ist das Jüngste Gericht, geschaffen in einer sehr überzeugenden Bildsprache, für das des Schreibens und Lesens unkundige Volk. Die Romanik im Südosten Frankreichs verkörpert den Übergang vom finsteren Mittelalter in die vom Papst geförderte Feudalstruktur des 11. und 12. Jh. Die aufblühende Gotik des 13. Jh. reflektiert das die Führungsrolle der Adelsgeschlechter ablösende neue Bewusstsein, des in den Städten erstarkten Bürgertums. Von dieser Entwicklung zeugt die aus dunklem Lavagestein errichtete Kathedrale in Clermont Ferrand. Die Baumeister der Gotik lösten sich von alten Zwängen der Lastenverteilung. Ich stehe inmitten eines vielgliedrigen, lichtdurchfluteten Gesamtkunstwerks und empfinde, dass solche Kulturstätten zu Recht das Prädikat „Wunder des Abendlandes“ verdienen. Die äußerst massige monumental gegliederte Pilgerstätte Notre-Dame d’Orcival behütet einen ganz besonderen Kulturschatz. Die aus Nussbaumholz geschnitzte, mit Silber- und Goldschichten ummantelte Skulptur der Gottesmutter mit dem Kind ist die einzige ihrer Art, die zu ihrem Schutz eingemauert, die Wirren der Französischen Revolution unbeschadet überstanden hat. Auf meiner Fahrt durch den Vulkanpark der Auvergne genieße ich wunderschöne Landschaftsbilder. Clemens Vl. war einer der Päpste, die im französischen Avignon residierten. Er verkörpert, wie kein anderer, die Epoche, in der Päpste in einem für uns unvorstellbaren Luxus lebten. Er ließ die alte romanische Klosterkirche in La Chaise-Dieu abreißen und durch einen Monumentalbau im gotischen Stil ersetzen, als sein Grabmal für die Ewigkeit. Das berühmte Totentanzfresko ist in der Art der Umsetzung dieses Themas einzigartig. Der Tod, eine dürre Knochengestalt, macht sich lustig über alle, die er umtanzt. Der Wallfahrtsort Le Puy-en-velay, einer der Ausgangspunkte zum Jakobsweg, hat seinen Ruhm den vom Christentum vereinnahmten Basaltkegeln und dem Palast der schwarzen Jungfrau, der die Stadt krönenden Kathedrale, zu verdanken. Die Gipfel des Cantal-Gebirges berichten, als älteste Zeugen des Zentralmassivs, vom größten nachweisbaren Megavulkan Europas. Das überaus reich skulptierte Bogenfeld über dem Eingangsportal der Klosterkirche Sainte-Foy, in Conques, ist mittelalterliche Erzählkunst auf allerhöchstem Niveau. Die Grotten an der Ardeche ermöglichen tiefe Einblicke in den Schoß der Erde. Die wunderschön geschwungenen Sinterbecken in der Grotte St-Marcel sind in dieser Anzahl und Ausdehnung einmalig in Europas Unterwelt. In der Region Languedoc-Roussillon hat sich der Tarn sein eigenwilliges Flussbett gegraben. Bevor es Straßen in unserem Sinne gab, waren die Täler und Bergrücken im heute als Nationalpark ausgewiesenen Cevennen-Massiv von undurchdringlichem Dickicht beherrscht. Erst mit dem Aufblühen des Mönchtums im frühen 9. Jh. ließen sich Menschen in diesem Teil Frankreichs nieder.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-70-9 / 978-3932533709 / 9783932533709

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 03.01.2013

Autor(en): Peter Wimmer

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