Durch ihren bravourös überstandenen Überfall wird Gymnasiast Julian auf seine Tante, die Apothekerin Anke aufmerksam und verliebt sich in sie. Die unglücklich verheiratete Mittdreißigerin interpretiert Picassos Bild "Frau mit Artischocke" als Aufforderung, sich zu wehren. Wie aber soll sie mit dem zu allem entschlossenen Siebzehnjährigen umgehen, der sie stalkt? Das und ein dunkles Familiengeheimnis beschwören eine Katastrophe herauf. Konfrontiert mit der Doppelmoral der sie umgebenden Gesellschaft verteidigt eine Apothekerin ihre moralische Integrität. Sich einer ständigen Gratwanderung bewusst, befürchtet sie den Verlust ihres mühsam aufgebauten Selbstschutzkonzepts, dessen starre Aufrechterhaltung sie ihrer Lebensfreude beraubt. Der Roman wirft Fragen über moralische Entscheidungsfreiheit, den Einfluss der Umwelt auf das Verhalten und den Konflikt zwischen gesellschaftlichen Normen, menschlichen Einstellungen und individuellen Leidenschaften auf.weiterlesen