Während eines Vortrages über die heutige Situation der Kirche und das mangelnde Sündenbewusstsein vieler Menschen kam der Referent auf die Parabel vom Verlorenen Sohn zu sprechen und erklärte, schon der Weggang des jüngsten Sohnes vom Vater und vom Elternhaus sei Sünde gewesen. Ich habe dieser Aussage widersprochen und darauf hingewiesen, dass der Vater in der Parabel dem Sohn sein Erbteil ja mit auf den Weg gibt, also ihn in die Freiheit entlässt trotz der Möglichkeit des Sohnes, es zu verschleudern, aber in der Hoffnung, dass er vielleicht wieder ins Vaterhaus zurückkehrt und alles gut geht. Dieses Gespräch war für mich aber Anlass, mich doch einmal intensiver mit dem Thema „Freiheit der Person“ und „Freiheit der Person in der Kirche“ zu beschäftigen. Hier scheint es noch ziemlichen Klärungsbedarf zu geben. Daher werde ich zunächst dieses Thema etwas breiter darstellen und philosophisch-historisch aufarbeiten, indem ich Stationen des Freiheitsverständnisses in der Philosophie- und Kirchengeschichte aufzeige.weiterlesen