Die Aufsätze kreisen um die Frage, wie die Menschen im Prozeß der Modernisierung Japans zu „freien, unabhängigen Subjekten“ werden (individuelle „Freiheit“) und auf welche Art und Weise die Bürger eine politische Ordnung tragen („Nation“) und sich so vom vorherrschenden „Untertanengeist“ befreien können. Der zweite Aufsatz (1944) befasst sich mit der Entstehung des Nationalbewußtseins vor der Moderne, enthielt jedoch auch eine versteckte Kritik am Herrschaftssystem der vierziger Jahre. Worin bestand das „unsichtbare Netz“ des Ultranationalismus, das sich über die japanische Nation und ihre Bürger gelegt hatte? Wie sich der Autor selber daraus befreite, beschreibt er in „Modernes Denken“, seiner ersten Veröffentlichung nach Kriegsende. Der Ultranationalismus-Aufsatz (1946) schließlich machte Maruyama in Japan schlagartig berühmt. Dieser Essay entfaltete unter Intellektuellen vielleicht die größte Wirkung im Nachkriegs-Japan. Heute gehen Impulse von Maruyama vor allem als bedeutendem public philosopher des modernen Japan aus.weiterlesen