Fremdbilder – Selbstbilder
Paradigmen japanisch-deutscher Wahrnehmung (1861–2011)
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der japanisch-deutschen Beziehungen (1861–2011) gaben Anlass zu einer kritischen Bestandsaufnahme der gegenseitigen Begegnung und Wahrnehmung. Gerade in Krisen, wie sie die sogenannte Dreifachkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 ausgelöst hat, zeigt sich in besonderer Weise, wie schnell überall dort, wo erprobte Repräsentationsformen für das Geschehende fehlen, auf Stereotypen und Autostereotypen zurückgegriffen wird. Die Berichtserstattung über die Katastrophe warf zu Recht die Frage auf, ob sich im Laufe der 150 Jahre japanisch-deutscher Freundschaft überhaupt ein qualitativer Wandel im Bild vom Eigenen und vom Fremden vollzogen hat oder ob das jeweilige Bild so fest im vorherrschenden Diskurs verwurzelt ist, dass es gegen mögliche Versuche einer Modifikation oder gar Korrektur resistent bleiben muss.
Der machtvolle Begriff des „Bildes“ im Titel des vorliegenden Bandes Fremdbilder – Selbstbilder fragt deshalb gezielt nach den diskursiven Dispositionen in der gegenseitigen Wahrnehmung. Da diese Bilder immer auch Konstruktionen sind, die sich aus kollektiven Wissensbeständen und sozialen Praktiken nähren, ist sowohl das Gesagte als auch das Nicht-Gesagte aufschlussreich für die Vorstellungen vom Anderen und vom Selbst. Mit einer thematischen Einführung und 16 Beiträgen beleuchtet der von Stephan Köhn herausgegebene Sammelband daher diachron die unterschiedlichen Quantitäten und Qualitäten des 150-jährigen Kontakts und macht neue Aspekte des kulturellen Gebens und Nehmens jenseits des bereits vielfach aufgezeigten Wandels sichtbar.weiterlesen
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