Friederike Mayröcker (*1924) veröffentlicht seit sieben Jahrzehnten zahlreiche Prosabücher, Gedichtbände und Gelegenheitstexte. Sie war eine Einzelgängerin und wollte es sein, bewegte sich aber seit den Nachkriegsjahren gern im Umfeld so unterschiedlicher österreichischer Persönlichkeiten wie Otto Basil, Ernst Jandl, Andreas Okopenko und Hans Weigel. Ihr als 'experimentell' oder 'hermetisch' eingestuftes Werk trug schon früh zu maßgeblichen Diskussionen über neue literarische Formen bei. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt sie 2001 den Büchnerpreis.
Inge Arteel präsentiert Leben und Werk der Autorin aus der Perspektive des höchst ironischen Umgangs Mayröckers mit autobiografischen Erzählstrategien und fragt nach der literarischen Gestaltung von biografisch inspirierten Topoi wie Kindheit und Alter, Liebe, Abschied und Tod.
"Während wir nun fast ein Vierteljahrhundert Hand in Hand dahinschreiten (wobei nicht verschwiegen werden soll, daß sie mich zuweilen wie einen ungezogenen Jungen hinter sich herschleppen muß), ist ihre Kraft und Zuversicht gewachsen, und ihre Dichtung hat [.] eine meinen Hals ausrenkende Höhe erreicht, die so sehr weiter zu steigern ihre Absicht ist, daß sie das Alter von 150 zu erreichen proklamiert hat." Ernst Jandl (1979)
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