Friedrich der Große - Potsdamer Ausgabe Frédéric le Grand - Édition de Potsdam / Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Hauses Brandenburg - Memoires pour servir à l'Histoire de la maison de Brandebourg
Produktform: E-Buch Text Elektronisches Buch in proprietärem
Angesichts der engen Verflechtung der deutschen Nationalgeschichte mit der Geschichte Preußens wird anläßlich des 300. Geburtstags Friedrichs des Großen im Jahr 2012 der Streit um die Deutungshoheit über Friedrich und über Preußen erneut entbrennen. In einer solchen Lage ist es hilfreich, sich der Quellengrundlage zu vergewissern, von der aus zu argumentieren ist. Diesem Zweck dient die Potsdamer Ausgabe der Werke Friedrichs des Großen. Es handelt sich dabei um eine Studien- und Leseausgabe, die die Schriften Friedrichs des Großen zugänglicher machen und in ihrem historischen Kontext situieren will. Die Zweisprachigkeit ist zugleich Programm und Interpretation Friedrichs, der Frankreich als seine geistige Heimat begriff. Die Potsdamer Ausgabe liefert auch neue Übersetzungen, um Friedrichs Texte sprachlich von anachronistischen rezeptionsgeschichtlichen Einbindungen zu befreien. Sie bietet darüber hinaus einen ausführlichen Kommentar, der sich nicht auf Wort- und Sacherklärungen beschränkt, sondern die Lese- und Denkhorizonte Friedrichs zu rekonstruieren und die dichten Intertextualitäten offenzulegen versucht. Solchermaßen kontextualisiert erweist sich Friedrich der Große als ein französischer Intellektueller outre-Rhin, als ein lebendiges Beispiel des französisch-deutschen Kulturtransfers im Zeichen der kulturellen Hegemonie Frankreichs über Kontinentaleuropa, als ein über die deutschen Handlungs- und Denkzusammenhänge hinausstrebender europäischer Fürst. Friedrich wollte philosophe im Sinne des französischen 18. Jahrhunderts sein. Genau das ist er auch geworden. Und in dieser Rolle ist er unverwechselbar. Kein anderer Fürst seiner Epoche und wenige vor und nach Friedrich haben sich gleichermaßen anerkannt in den Welten der Macht und des Geistes bewegt. Es bietet sich daher an, Friedrich gegen alle erinnerungspolitischen Vereinnahmungen zu seinem 300. Geburtstag seiner Zeit und der europäischen Aufklärung zurückzugeben.weiterlesen