Friedrich Magnus I. Graf zu Solms-Wildenfels und sein Hof
Produktform: Buch
Mit Friedrich Magnus I. Graf zu Solms Wildenfels (1743–1803) erlebte die winzige Standesherrschaft am Fuße des Erzgebirges eine kulturelle Blüte ohnegleichen, obwohl ihre ökonomischen Ressourcen gering waren. Früh zum Halbwaisen geworden, übernahmen seine schöngeistige Mutter und sein Onkel die Erziehung, sodass Friedrich Magnus I. im Geiste des aufgeklärten Absolutismus mit den ethischen Prinzipien des Pietismus und der Freimaurerei aufwuchs. Sein Humanitätsideal wurde weiter am Halleschen Pädagogium und an den Universitäten in Helmstedt und Leipzig gefestigt. Nach seiner Kavalierstour durch Holland und England sowie nach der Vermählung mit Caroline Prinzessin zu Leiningen (1757–1832), die eine beträchtliche Mitgift in die Ehe brachte, gelang sowohl der Ausbau eines vom Geiste der Aufklärung und
Empfindsamkeit geprägten Musenhofes als auch die Stabilisierung der ökonomischen Ressourcen.
Ideell gefördert durch Adam Friedrich Oeser (1717–1799), dem Direktor der Leipziger Kunstakademie und Hauptvertreter des akademischen Klassizismus in Sachsen, kam es mit der Berufung Christian Leberecht Vogels (1759–1816) als
Hofmaler und Prinzenerzieher zu einer modernen Ausgestaltung des Wildenfelser Schlosses mit Plafond-Malereien und Porträts der Familienmitglieder, in denen sich der neue Geist der Empfindsamkeit und Aufklärung spiegelte. Überdies
wurde das Wildenfelser Hofleben durch den Versuch des Aufbaus einer Bildhauerwerkstätte zur künstlerischen Nutzung der lokalen Marmorsteinbrüche bereichert, der jedoch mit dem Tod des Grafen ein schnelles Ende fand.
Gerd-Helge Vogel stellt erstmals die Entwicklung des Musenhofes Wildenfels vor. Umfangreiches Bildmaterial ergänzt seine Ausführungen.weiterlesen