Sein Bild der Welt setzt die ganze Welt ins Bild, in ein kritisches, satirisches, aufklärerisches Bild von all dem, was gemeinhin als Weltgeschehen bezeichnet wird: Fritz Behrendt, der jugendlich-dynamische Achtziger, dieser Berliner aus Holland, internationaler Karikaturist, im deutschen Sprachraum in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der Schweizer „Weltwoche“ daheim, in Österreich bei der „Neuen Kronen Zeitung“, schreibt nicht Geschichte, er zeichnet sie, und versucht zumindest, den Gang der Dinge durch seine scharfe Feder zu beeinflussen.
In seinem realistischen Stil bleibt Behrendt unverwechselbar. Er ist kein Mann des Gags oder hintergründiger Pointen. Viele seiner Karikaturen sind eher zum Weinen als zum Lachen. Er lehrt uns, Politik zu verstehen - auf einen Blick. Und immer, wenn Katastrophen, Krisen und Kriege den Erdball bewegen, ist Behrendts zeichnerischer Kommentar dazu so klug und klar, daß er von großen Zeitungen in allen Kontinenten veröffentlicht wird. Denn nur allzuoft vermochte kaum jemand sonst das Wesen eines Ereignisses, einer Entwicklung, eines Zeittrends anschaulicher zu erfassen und auf eine einfachere Formel zu bringen.
Und blättert man nun in diesem Buch, dieser Summe seines Karikaturistenlebens, dann wird ein halbes Jahrhundert lebendig. Ja, Behrendt setzt seit mehr als 55 Jahren Politik in Zeichnungen um und sucht hinter den Masken der Grossen deren wahres Gesicht.
Karikaturist sein war für ihn nie ein Handwerk, ein Job, auch nicht eine Form der Kunstausübung, sondern immer das totale Engagement eines hellwachen Bürgers für die Sache einer freieren und toleranteren, eben einer besseren Gesellschaft.
Ein Vorwort von Ernst Trost.weiterlesen