Frühneuzeitlicher Wissenswandel. Kometenerscheinungen in der Druckpublizistik des Heiligen Römischen Reiches
Produktform: Buch
Göttliche Warnung, astrologisches Zeichen und astronomisches Phänomen – Kometen faszinieren die Menschen seit jeher. Was über Kometen als wahr und richtig und somit als Wissen galt, änderte sich jedoch im Laufe der Zeit und besonders stark in der Frühen Neuzeit. Die Monographie untersucht diesen Prozess im Heiligen Römischen Reich am Beispiel von drei Aufsehen erregenden Kometenerscheinungen – jenen von 1577/78, 1680/81 und 1743/44. Es wird gefragt, wie und warum sich Kometenwissen wandelte und welche Rolle hierbei gleichzeitig stattfindende Veränderungen im Mediengeflecht spielten.
Der integrale Ansatz der Studie bricht mit den vom Fortschrittsgedanken geprägten Meistererzählungen der Wissen(schaft)s- und Mediengeschichte, die Wissens- und Medienwandel als zielgerichtete Entwicklungen begreifen. Nahezu die gesamte zeitgenössische Druckproduktion zum Thema wird systematisch erschlossen, wodurch bislang kaum beachtete Wissensbestände, Personen und Medienformen in den Blick gerückt werden. So erweist sich der Prozess des Wissenswandels als vielschichtig, in Sackgassen mündend und, aus heutiger Perspektive, mitunter als paradox. Er ist mit der vorherrschenden Erzählung von einem geradlinigen wissenschaftlichen Fortschritt also nur bedingt vereinbar.weiterlesen