Für einen Augenblick verweilt das universale Licht
Die 10 Fenster von Heinz Mack im ehemaligen Collegianum Marianum Neuss
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Vorwort
Das Erzbischöfliche Collegium Marianum in Neuss wurde in den 1980er Jahren von Grund auf saniert. Abschluss und Höhepunkt dieser Maßnahme war die Gestaltung der Hauskapelle. Sie ist gleichsam das Herzstück des Hauses, denn die Bewohner des Konvikts, die aus allen Gegenden Deutschlands kamen, wollten an verschiedenen Neusser Schulen (Quirinus-Gymnasium, Erzbischöfliches Abendgymnasium und Erzbischöfliches Friedrich-Spee-Kolleg) die Hochschulreife erlangen, weil sie beabsichtigten, einen geistlichen Beruf zu ergreifen.
Der damalige Kölner Künstlerseelsorger Dr. Friedhelm Hofmann – ein ehemaliger Schüler des Marianum – machte den Vorschlag, den Zero-Künstler Heinz Mack zu bitten, einen Entwurf für die Neugestaltung der Kapelle zu machen. Nach vielen intensiven Gesprächen und Diskussionen mit dem „Lichtkünstler“ zur Theologie und Ikonographie (z. B. sollen oder müssen Adam und Eva auf dem fünften Fenster figürlich dargestellt werden?) konnte die völlig neu-gestaltete Kapelle am 8. Mai 1988 durch den damaligen Kölner Weihbischof und Diözesanadministrator Dr. Hubert Luthe feierlich eingeweiht werden.
Der Nullpunkt (Zero) in der Kunst ist das Licht. Im christlichen Glauben ist Gott selbst das Licht („Ich bin das Licht der Welt“ Joh 8,12) und die Schöpfung Gottes ist „Lichtwerdung“ („Und Gott sprach: Es werde Licht!“ Gen 1,3). Diese „Lichtwerdung“ veranschaulicht Mack vor allem in den fünf Schöpfungsfenstern der Kapelle: von der Erschaffung der Urelemente bis zur Erschaffung des Menschen.
Höhepunkt dieser „Lichtwerdung“ ist freilich die Neuschöpfung durch Tod und Auferstehung Jesu Christi, die am Altar gefeiert wird – der in der Apsis dieser Kapelle überragt wird von einem Marmorkreuz in einer Lichtaura: hinter dem Tod ist das Leben.
Kurt-Peter Gertz hat mit detaillierten Analysen, Assoziationen, ikonographischen Hinweisen und Querbezügen die Formen, Farben und Inhalte aller zehn Mack-Fenster im ehemaligen Collegium Marianum erläutert. Dabei hat er besonders die Intentionen von Mack dargelegt, ohne den Künstler theologisch oder kirchlich zu vereinnahmen. Die vielseitigen Informationen in den Texten helfen den Betrachtern der Fenster, eigene Zugänge zu finden und sich in diese schönen und aussagekräftigen Kunstwerke zu vertiefen.
Monsignore Johannes Börsch, Bergisch Gladbachweiterlesen
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