»Für immer in Pop, der Hamster im Rad« hat Martin Büsser mit seiner Band Pechsaftha selbstironisch über die Arbeit als Musikjournalist gesungen. Trotz dieses Lebens im Hamsterrad als freier Journalist, Autor und Verleger haben seine Texte immer einen Mehrwert, spürt man in ihnen die Bedeutung, die Musik in Martins Leben hatte. »Music Is My Boyfriend« hieß entsprechend ein erster Sammelband mit Musiktexten des 2010 verstorbenen Ventil-Mitgründers und Poptheoretikers.
»Für immer in Pop« liefert erneut einen Querschnitt seiner Texte über Musik: Interviews mit Nirvana oder Henry Rollins, Artikel über die Veränderungen von Subkulturen und den »Mainstream der Minderheiten«, aber auch ein Nachruf auf den Komponisten Iannis Xenakis stehen neben selbstkritischen Beschäftigungen mit der Zunft der Plattenkritiker und -Sammler.
»Die Bedeutung von Nirvana ist nicht größer als die einer Jeans!« Martin war nie um eine provokante These verlegen, selbst wenn er mal danebenlag, aber gerade diese Tatsache macht seine Texte bis heute lesenswert.
Im Februar 2018 wäre Martin 50 Jahre alt geworden – aber mit Sicherheit nicht ruhiger. »Integrität ist Arbeit« hat Klaus Walter in einem Nachruf geschrieben. Diese Arbeit, die immer den Verlockungen des Mainstream widerstanden hat, Kritik übte an reaktionären Tendenzen auch der eigenen Szene, veranschaulicht »Für immer in Pop«. Das Buch versammelt Texte, die Martin Büsser für das Fanzine »Zap« verfasst hat, musikjournalistische Arbeiten der letzten zwanzig Jahre, Artikel aus der von ihm ins Leben gerufenen »testcard«, sowie Vorträge, Songtexte und Zeichnungen.weiterlesen