In Ghana gehören mehrtägige Bestattungsfeiern zu den wichtigsten sozialen und religiösen Anlässen. Die aufwändigen und kostspieligen Feiern dienen nicht nur der gemeinsamen Trauer, sondern ebenso sehr dem Sehen und Gesehenwerden, dem geselligen Austausch. Trauerkleider prägen an Wochenenden das Bild des öffentlichen Raums. Das Spektrum der Stille reicht von traditionell bis zeitgenössisch und wird von wechselnden Modeströmungen geprägt. In der Trauerkleidung, ihren Zeichen und Symbolen, nimmt die ghanaische Gesellschaft sichtbare Gestalt an. Auf mehreren Reisen besuchte die Kostümbildnerin Lisa Meier Bestattungen in verschiedenen Landesteilen Ghanas und hielt die Feierlichkeiten und die Kleider der Trauernden in Bildern von grosser Unmittelbarkeit fest. Das Buch, das in Zusammenarbeit mit der ghanaischen Historikerin Irene Odotei entstand, macht die Kleider der Trauernden und Verstorbenen lesbar und eröffnet so einen intimen Einblick in die westafrikanische Kultur und ihren Umgang mit dem Tod.weiterlesen