Die AfD: Ressentiments, Regimewechsel und völkische Radikale. Handreichung zum demokratischen Widerstand
Produktform: Buch
Die Bundestagswahl 2017 war ein Einschnitt. Die rechtsradikal geführte AfD zog mit einem Stimmenanteil von 12,6% in den Bundestag ein. Hajo Funke analysiert den Rechtsruck der Partei, in der der Flügel um Björn Höcke mehr und mehr völkisch-nationale und rassistische Botschaften stark machen kann. Er stellt ihre wichtigsten Kennzeichen vor: Die modernen Rechten wollen eine andere Republik, greifen zentrale Positionen des Grundgesetzes an und verfolgen eine Politik ethnischer »Reinheit« sowie der Abwertung von Geflüchteten, Migrant*innen, Muslim*innen und Deutsch-Türk*innen. Ihre Sprache ist gewaltförmig.
Die Verbindung tiefer sozialer und kultureller Unzufriedenheit mit der Entfesselung von Aggressionen gegen Minderheiten hat der AfD mehr Wähler*innen gebracht, als viele geglaubt haben. Diese sind auf dem Weg von Enttäuschung zu fremdenfeindlicher und rechtsradikaler Überzeugung.
Die Ideologen der modernen Rechten – vom Parteiphilosophen über professionelle Zeitschriftenmacher bis hin zu den extremen Vertreter*innen mit Kaderanspruch – arbeiten auch an einer alltagsästhetischen Modernisierung, ohne am Ziel der nationalen Revolution Abstriche zu machen. Die größte Gefahr sieht Hajo Funke darin, dass sie selbst sich als gewaltfrei beschreiben, aber im Unterbau der Ideologie wie der organisierten Bewegungskräfte sich die Ausrichtung auf Gewalt massiv beschleunigt hat.
Der Autor zeigt Chancen auf, wie die neuen Rechten zu stellen sind: Wenn ihre Widersprüche aufgedeckt werden, kann durch eine gute, sozial sensible Politik der AfD ein beträchtlicher Teil ihrer Wähler*innen wieder abspenstig gemacht werden.weiterlesen