Wanderern auf unbekanntem Terrain tut es bisweilen gut, Wegekundigen zu begegnen, die in der Lage sind, Orientierungshilfe über Land und Leute zu geben. Das gilt im übertragenen Sinn auch für das spirituelle Unterwegssein. Dafür lassen sich viele literarische Zeugen benennen. Man denke nur an Bonaventuras „Pilgerbuch der Seele zu Gott“ (Itinerarium mentis in deum) im 13. oder an „Die Pilgerreise“ (Pilgram’s Progress) des englischen Puritaners John Bunyan im 17. Jahrhundert. Immer sind Menschen willkommen, die aus eigener Erfahrung berichten können, selbst wenn ihr Erleben viele Jahre zurückliegt oder vor einem ganz anderen geistigen und gesellschaftlichen Horizont erfolgt ist.
Letztlich geht es nicht etwa darum, die eigene Vorgehensweise von anderen abhängig zu ma-chen. Auch die Aufgabe des erfahrenen Bergführers besteht vergleichsweise darin, seinen Klienten der Situation angemessene Verhaltensmaßregeln nahezulegen; aber die Mühen des Aufstiegs, das Steigen und Klettern bleibt dem Unerfahrenen selbst überlassen. Belohnt wird dies Unterwegssein durch mancherlei Ausblicke und Einsichten, die sich auf dem Weg hin und wieder eröffnen.
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