Gefangene Stimmen
Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen aus dem Lautarchiv 1915 - 1918
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
»In dem deutschen Land verstehen sie kein Wort, und ich wage nicht zu sprechen.« Diese Worte sang Jasbahadur Rai am 6. Juni 1916 in den Trichter eines Grammophons. Er kam aus der indischen Region Darjeeling, war Kolonialsoldat in der britischen Armee und befand sich zum Zeitpunkt seiner Tonaufnahme in einem Kriegsgefangenenlager in Wünsdorf, nicht weit von Berlin. Er sang in seiner Sprache davon, wie er Europa wahrnahm, und zugleich davon, dass er kaum wagte zu sprechen. Wenn er trotzdem die Stimme erhob - zu wem hat er gesprochen?
Dieses Buch geht einigen wenigen jener Stimmen nach, die heute auf Schellackplatten im Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin erhalten sind. Sie sind Teil jener Sammlung hunderter Tonaufnahmen von männlichen Kriegsgefangenen, die Wissenschaftler der Königlich Preußischen Phonographischen Kommission während des Ersten Weltkriegs in deutschen Lagern anfertigten. Es fragt nach den Möglichkeiten, die historischen Zeugnisse heute anzuhören, und nach den vielfältigen Übersetzungen, die diese herausfordern.
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