Der Titel "Geist und Leben" möchte auf einen Sinnzusammenhang hinführen,der im kulturellen Spektrum der Gegenwart eher in den Hintergrund getreten ist,wird doch Leben,in wissenschaftlicher Beschreibung,vornehmlich von naturischen,insbesondere biologisch erfassbaren, Prozessen her verstanden,während "Geist" sich dem Verdacht einer spekulativen Vorstellung aussetzt,die sich empirischer Bewahrheitung entzieht.
Doch sind Naturwissenschaften Äusserungen des Menschen,der schon früh als Geistwesen(griech. zoon noun echon)benannt wurde,wie der Geistsinn überhaupt in der Kulturgeschichte und der religiösen Überlieferung eine grundlegende Bedeutung erwiesen hat.-In den modernen Naturwissenschaften treten Entsprechungen dazu in Kennzeichnungen wie Einheit und Ganzheit hervor,wenn diese zunächst auch eher einen funktionalen als einen seinssinnigen(ontologischen)Sinn haben.
In der vorliegenden Schrift wird,in Fortführung der Thematik vorangegangener Texte des Verfassers,der Geistsinn des Menschen in den Hinsichten von Weltbeziehung,Selbstbeziehung und Beziehung auf absolute Transzendenz(Gottesbeziehung) reflektiert.-Eine Auseinandersetzung mit der neueren philosophischen Strömung einer Geistphilosophie,in der Geist als "mentale Entität" eines funktionalen Zusammenhangs gesehen wird,dessen Basis in naturischen Vorgängen,insbesondere der Gehirnphysiologie, gesucht wird,ist nicht beabsichtigt.
Im Zusammenhang mit den Sinnprinzipien der Metaphysik: Sein(lat. esse),Wahrsein(verum),Gutsein(bonum),Schönsein(pulchrum),Einessein(unum), wird in der vorliegenden Schrift eine Darstellung von Platons Schrift Symposiont.Das Gastmahl"),insbesondere mit Hinsicht auf das Schönsein in den verschiedenen Äusserungen des Eros,gegeben.-
Angeschlossen an den Hauptteil der Schrift ist die,vornehmlich auf das Christentum bezogene,Religiionsauffassung des postmodernen italienischen Philosophen Gianni Vattimo wiedergegeben,ohne dass dazu eine kritische Stellungnahme ausgeführt wird.weiterlesen