Genetivische Ortsnamen in Ostmitteldeutschland und in angrenzenden Gebieten
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Von der Forschung wurde der Typ der genetivischen Ortsnamen (Dörflas, Abrechts, Bürglitz) bereits hinsichtlich seiner Entstehung kontrovers diskutiert, jedoch kaum zusammenfassend für ein größeres Untersuchungsgebiet behandelt. Die vorliegende Studie nimmt Ostmitteldeutschland zum Ausgangspunkt und von dort aus besiedelte Gebiete wie Nordbayern und Nordböhmen, um diesen Namentyp umfassend sprach- und siedlungsgeschichtlich auszuwerten. Dabei erwies sich folgende Methode als besonders aussagekräftig: Der Namentyp wird in weitere Subtypen (genetivische Ortsnamen aus Personennamen, aus Appellativa) aufgespaltet und deren unterschiedliche Entfaltung in den einzelnen Landschaften dargestellt. Die genetivischen Ortsnamen begleiteten den mittelalterlichen Landesausbau und haben sich von West nach Ost bzw. Südost verbreitet. Ihre ältesten Vorkommen liegen im thüringisch-hessischen Areal. Sie lassen sich über Unterfranken über den Mainlauf bis hin nach Oberfranken und die Oberpfalz verfolgen, wo sie in spätmittelhochdeutscher und frühneuhochdeutscher Zeit eine große Expansionskraft und typologische Vielfalt erreichten. In Böhmen sind sie Ausdruck des deutsch-slawischen Sprachkontakts, denn hier wurden zahlreiche tschechische Ortsnamen in genetivischer Form adaptiert. Ihre Ausstrahlung nach Osten kann noch weiter nach Schlesien sowie in die früher deutsch besiedelten Gebiete Ostpreußens im Nordosten des heutigen Polen verfolgt werden.weiterlesen
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