Der Berliner Arzt und antifaschistische Widerstandskämpfer Georg Benjamin (1895-1942) stand lange im Schatten seines Bruders Walter Benjamin und seiner Frau Hilde Benjamin. Als Sohn einer wohlhabenden jüdischen bürgerlichen Familie aus dem Berliner Westen wandte sich Georg Benjamin nach seinem freiwilligen Wehrdienst im Ersten Weltkrieg bald der Arbeiterbewegung zu. Noch während seines Medizinstudiums ließ er sich im Berliner Arbeiterbezirk Wedding nieder und wirkte dort als Sozialmediziner und Stadtschularzt sowie als Bezirkspolitiker für die KPD.
Bernd-Peter Lange beleuchtet in dieser Biografie die Lebensumstände Georg Benjamins als bürgerlich geprägte Persönlichkeit in einem proletarischen Umfeld, seinen vielfältigen Kampf für die Verbesserung der sozialen Lage der Bevölkerung und die politischen Auseinandersetzungen im linken Spektrum der zwanziger und dreißiger Jahre. Georg Benjamins Widerstand gegen die Nationalsozialisten führte zu langer Inhaftierung; 1942 wurde er im KZ Mauthausen ermordet.
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