Gerhard Lichtenfeld – Grazien
Zum 100. Geburtstag
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Vor 100 Jahren wurde Gerhard Lichtenfeld am 6. November
1921 in Halle (Saale) geboren. Knapp 20 Jahre, von 1959
bis 1978, leitete er die Bildhauerklasse an der Kunstschule Burg
Giebichenstein. Mit seinen Plastiken gestaltete er das Erscheinungsbild
seiner Heimatstadt mit. Allein der Musenbrunnen an
der Ulrichskirche und der Frauenbrunnen in Halle-Neustadt sind
Anlass genug, an den Bildhauer zu erinnern. Gerhard Lichtenfeld
verstarb im jungen Alter von 56 Jahren am 6. November 1978 in
der Saalestadt.
Für den Bildhauer Gerhard Lichtenfeld war das Verhältnis des
Menschen zur Architektur ein zentrales künstlerisches Thema und
zugleich eine Herausforderung. Harmonische Formen und zeitlose
Symbolik kombinierte der Bildhauer mit emotionaler Lebendigkeit
und der Vermittlung praller Lebensfreude. Thematisch konzentrierte
er sich immer wieder auf den weiblichen Körper. Seine
Akte huldigen einem fast barocken Schönheitsideal, es sind in
sich ruhende Gestalten, die ihre natürliche Eigendynamik aus sich
heraus entfalten. So bildet die Leichtigkeit der bewegten Hand
beispielsweise einen wunderbaren Kontrast zur Tektonik des Körpers.
Seine großen Figuren wirken so nicht langweilig oder kalt.
Sie sind eine Hommage an die Schönheit des Menschen.
In den Jahren 1970/71 bekam Lichtenfeld den Auftrag für die
Gestaltung des Frauenbrunnens an der Magistrale in Halle-Neustadt.
Bereits 1974 konnte der Brunnen anlässlich des 10. Jahrestages
der Grundsteinlegung von Halle-Neustadt eingeweiht
werden. Das Denkmalverzeichnis charakterisiert die Anlage als
„monumentale, straßenbildprägende Brunnenanlage“ und „eindrucksvolles
Beispiel für die realistische Plastik akademischer
Prägung in der DDR“. Zweifellos ist sie eine der größten künstlerischen
Leistungen in der Neustadt. An der Konzeption der Wegführung
und Grünfl.chengestaltung war der Bildhauer beteiligt.
Im Jahr 1999 wurde die Anlage umfassend renoviert.
Gerhard Lichtenfeld gehört zu den unbestritten wichtigen Vertretern
der realistischen deutschen Bildhauerei des 20. Jahrhunderts.
Mit dem „Gerhard-Lichtenfeld-Weg“ in der halleschen
Neustadt würdigt seine Heimatstadt den Künstler offiziell. Die bei
den Besuchern an den von ihm mit seinen Brunnenanlagen gestalteten
städtebaulichen Räumen zu spürende Freude, ist jedoch
das beste Zeichen für eine gelungene Konzeption und respektvolle
Identifizierung mit seinen Arbeiten.weiterlesen
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