Aus dem Vorwort
Der Marathonlauf der Oberlin-Korrespondenz ist nun an der Etappe des 70. Geburtstages des Pfarrers vom Steintal angelangt. Er ist aber noch nicht beendet. Festgestellt muss werden, dass der Traum, alle Briefe von und an Oberlin zu erfassen, ausgeträumt ist. Vieles ist noch nicht erfasst und vieles, was in diesem Band nicht abgedruckt wurde, ist noch zu suchen und zu finden. Es bleibt Raum für zukünftige Forschung ! Die chronologisch geordneten Texte erneuern aber schon jetzt die Biographie Oberlins. In den Jahren 1803 bis 1810 musste sich der Pfarrer von Waldersbach an neue Verhältnisse anpassen. Weil Waldersbach sich an dem Bezirk « Vosges » angegliedert hatte und die anderen Dörfer seiner Gemeinde an dem Bezirk « Unter-Rhein », hatte Oberlin mit zwei verschiedenen politischen Instanzen zu tun. Im kirchlichen Bereich war es einfacher : Oberlin unterstand der neuen lutherischen Kirchenleitung von Strassburg. Auch musste er sich der neuen Schulorganisation des französischen Staates beugen. In diese Jahre fällt der Anfang seines jährlichen, brieflichen Kontakts mit der Konferenz der Prediger der Brüdergemeine, was Anlass zu interessanten autobiographischen Angaben seitens Oberlin gab. Auch ist er im Jahr 1808 dem bekannten Jung-Stilling persönlich begegnet. Die chronologische Einteilung der Korrespondenz bringt interessante Einsichten in die Biographie des Pfarrers von Waldersbach und in das tägliche Leben im Steintal, was ja die Ziele dieser Herausgabe waren und noch sind. Im Jahr 1810 wurde Oberlin 70 Jahre alt. Er lebte noch 16 Jahre, so dass unsere Arbeit noch nicht abgeschlossen ist!weiterlesen