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Gesammelte Werke und Tagebücher / Die Wiederholung. Drei erbauliche Reden 1843

5. und 6. Abteilung

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

"Die Wiederholung" ist ein Hauptdokument der Verlobungskrise Kierkegaards. Regine, seine ehemalige Verlobte hatte ihm im Gottesdienst mehrmals freundlich zugenickt - erhoffte sie vielleicht eine Wiederherstellung der Beziehung? Daraufhin schreibt er die Geschichte eines jungen Dichters, der seine Verlobung mit einem schwärmerisch geliebten, von ihm poetisch verklärten Mädchen abbricht, weil es ihm "unmöglich ist, dies rein poetische Verhältnis in eine wirkliche Liebe zu überführen"; sein Versuch, die zerstörte Beziehung wiederherzustellen, die "Wiederholung", scheitert und führt zum Selbstmord des jungen Mannes. Die Erzählung war bedeutend als eindrucksvolles Beispiel romantischer Kunst der Seelenschilderung - besonders gerühmt werden die Briefe, in denen der Verzweifelte im biblischen "Buch Hiob" Trost sucht -; die Wirkung wird noch gesteigert durch den Kontrast zur kalten Ironie des "Erzählers" Constantin Constantius. Hinter der ganzen Darstellung aber steht das schwere Problem: Eine Verlobung und deren Zerbrechen sind tief-ernste ethisch-religiöse Entscheidungen; was bedeutet dann eine "Wiederholung"; unter welchen Voraussetzungen ist sie möglich? - So war diese Schrift, zusammen mit der Schrift "Furcht und Zittern" (4. Abteilung der "Gesammelten Werke"), eine erneute Frage Kierkegaards an Regine: Weißt Du, welche Abgründe religiösen Ringens hinter meinem Verhalten stehen? Weißt Du, ob ich eine "Wiederholung" vollbringen und was ein Scheitern für Folgen haben kann? Vor der Veröffentlichung erfuhr er nun, daß Regine sich inzwischen anderweitig verlobt hatte. Unter diesem Schock hat er die Erzählung auf's Schwerste beschädigt: Das Schlußstück, das den Selbstmord des Dichters enthielt, nebst einigen sich darauf beziehenden früheren Stücken, wurde herausgeschnitten und vernichtet; an deren Stelle trat ein jubelnder Brief des Dichters: "Sie ist verheiratet". "mein Schifflein ist flott", dazu in anderen Ersatzstücken krasse Bosheiten über das weibliche Geschlecht - so daß die so tiefsinnig und schwermütig angelegte Erzählung nun als Farce endet. Der Übersetzung wurden jedoch aus dem Nachlaß Kierkegaards alle wichtigen Belege beigefügt, die für die Rekonstruktion der ursprünglichen Fassung noch verfügbar sind. - Die in diesem Band mit abgedruckten "Drei erbaulichen Reden" hat Kierkegaard selbst als Hilfe zum religiösen Verständnis der beiden genannten Schriften gleichzeitig veröffentlicht. Die ersten beiden zeigen, wie E. Hirsch in der Einleitung schreibt, wie Kierkegaard sich "aus dem harten und bösen Urteil über Regine herausarbeitet". Die dritte "bietet. die Gedankenkeime, aus denen Kierkegaard dann Der Begriff Angst und Die Krankheit zum Tode erwachsen sind, und ist damit zugleich das erste Zeugnis von der eigentümlichen Art, in welcher Kierkegaard von nun an das Gottesverhältnis und das Weltverhältnis innerlich aufeinander bezogen hat."weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-936762-14-3 / 978-3936762143 / 9783936762143

Verlag: Grevenberg

Erscheinungsdatum: 25.07.2004

Seiten: 168

Autor(en): Sören Kierkegaard
Einleitung von Hayo Gerdes, Hans M Junghans
Übersetzt von Emanuel Hirsch

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