Geschichte der Deutschen in Ungarn, Bd 1: Vom Frühmittelalter bis 1860. Das zweibändige Handbuch fasst die Geschichte der Deutschen in Ungarn vom Mittelalter bis heute zusammen. Zeitlich wird die von West nach Ost verlaufene Siedlungsmigration von ihren Anfängen unter König Stephan I. bis zu ihrem Höhepunkt im 18. Jahrhundert behandelt und die Geschichte der in Ungarn ansässig gewordenen einzelnen deutschen Siedlergruppen bis zur Auflösung des historischen Ungarns 1918 näher untersucht. Von 1918 bis zur Gegenwart, das heißt bis zu den Parlaments- und Kommunalwahlen 2006, steht die Geschichte der Ungarndeutschen im Mittelpunkt. Die Darstellung sucht ein Narrativ der Gruppengeschichte der Deutschen in Ungarn zu entwickeln, das sowohl die interethnischen Beziehungen zu den Magyaren als auch die Verflechtung mit anderen Minderheiten berücksichtigt und somit eine multiethnische Perspektive einnimmt. Am Beispiel der Deutschen wird die Geschichte des Zusammenlebens sprachlich, ethnisch oder religiös unterschiedlicher Gruppen im historischen Kontext, in Zeit und Raum verdeutlicht. Gruppen wie die Deutschen in Ungarn benötigen ihre eigene Geschichtsschreibung. Dieses historische Narrativ formuliert ein Identitätsangebot durch die reflektierte und selbstkritische Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. Die Darstellung auch umstrittener Geschichtsperioden wie beispielsweise der NS-Zeit oder der Vertreibung soll vor diesem Hintergrund zur Überwindung von Traumata und Tabuisierungen beitragen. Es geht hier um eine transnationale, auf die Prozesse der gesamteuropäischen Geschichte hin geöffnete Geschichtsschreibung, die eine Einordnung der Gruppengeschichte in größere historische Zusammenhänge gewährleistet und die Besonderheiten der Gruppe herausstellt.weiterlesen