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Geschichte der Münchner Brücken

Brücken bauen von der Stadtgründung bis heute

Produktform: Buch

Handelswege über die Isar Die Gründung der Stadt München steht in unmittel- barem Zusammenhang mit dem Bau einer Isar- brücke und der Kontrolle der darüber führenden Handelswege. Die Brücke an Stelle der heutigen Ludwigsbrücken war die Voraussetzung für einen ergiebigen Salzhandel und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Bis ins 19. Jahrhundert blieb die Münchner Isarbrücke die einzige Möglichkeit zwischen Tölz und Freising, den Fluss mit Wagenladungen zu überqueren. Der Unterhalt der Brücke und die Gewährleistung ihrer Benutzbarkeit gehörten immer zu den zentralen Aufgaben der Stadtverwaltung. Oft zerstörten Hochwässer der reißenden Isar die einfachen Holzbrücken. Doch erst 1759 konnte eine Isarbrücke aus Naturstein errichtet werden. Brücken für die Stadtentwicklung Weitere Brückenbauten über die Isar verhindern die Münchner Bürger zunächst, um die unliebsame Konkurrenz aus den Vorstädten fern zu halten. Die zweite Isarbrücke in näherer Umgebung entsteht 1804 außerhalb der Stadt in Bogenhausen. Erst 1832 erhält die Vorstadt Au mit der Reichenbachbrücke eine weitere direkte Verbindung mit dem Münchner Stadtgebiet. Nach der Eingemeindung von Haidhausen, Giesing und der Au entstehen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vier weitere Isarbrücken. Brücken und Verkehrswege sind ein ganz entscheidender Aspekt für die Entwicklung der Stadtgebiete außerhalb des Zentrums. Die Anlage der ersten Bahnverbindungen nach Augsburg, Landshut und Rosenheim erfordert weitere Brückenbauten für einen kreuzungsfreien Verkehr in der Innenstadt wie die Herbststraßenbrücke und deren Nachfolgerin, die Hackerbrücke. Technische Herausforderungen des Brückenbaus Unterhalt und Neubau der einfachen Holzbrücken über die Isar und der Überbrückungen der zahlreichen Bachläufe bleiben für lange Zeit Hauptaufgaben der städtischen Brückenbaumeister. Mit den wachsenden Ansprüchen an Gestaltung und Dauerhaftigkeit dieser Brücken setzt man andere Materialien ein: es entstehen Brücken aus Stein und aus Eisen, schließlich aus Beton. Die Ludwig-Ferdinand-Brücke in Neuhausen und der Kabelsteg zur Praterinsel gehören zu den ersten Eisenbetonbauten in München. Für die neuen Bahnverbindungen projektiert man wegweisende Brückenkonstruktionen aus Eisen wie die Großhesseloher Brücke und die Braunauer Eisenbahnbrücke. Nach dem Hochwasser von 1899 und dem Einsturz der Luitpoldbrücke und der Bogenhausener Brücke beschließt die Stadtverwaltung ein umfassendes und großzügiges Neubauprogramm: es entstehen insgesamt sechs neue Isarbrücken durch die Baufirma Sager & Wörner, die maßgeblichen Architekten der Zeit, Friedrich von Thiersch und Theodor Fischer, liefern die gestalterischen Entwürfe. Diese Brückenbauwerke prägen noch heute den Landschaftsraum der Isar im Stadtgebiet. Um den hohen Anforderungen des modernen Großstadtverkehrs zu entsprechen, setzt man heute hochkomplexe und multifunktionale Konstruktionen ein, die den höchsten Ansprüchen an Dauerhaftigkeit und Funktionalität zu genügen haben. Bei aller technischen Perfektion müssen sie dazu auch eine Ästhetik ausstrahlen, die als ein wesentlicher Beitrag zum Stadtbild gesehen werden kann. Die Publikation von Christine Rädlinger beschreibt detailliert die Entwicklung der Münchner Brücken an der Isar und im übrigen Stadtgebiet und deren Voraussetzungen in politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Der Bau der Brücken wird geschildert als technische Herausforderung und entscheidendes Mittel zur städtebaulichen Entwicklung aber auch als wichtiger Beitrag zur Sicherheit in der Stadt und als kulturelle Verantwortung. Über 350 Abbildungen zeigen nicht nur die historischen Brückenbauten sondern illustrieren auch die umfangreichen Sanierungen und Neubauten der letzten Jahrzehnte. Ein ergänzendes Verzeichnis listet 65 Münchner Brückenbauten auf mit ihren technischen Details und weiterem Bildmaterial. Das Buch erscheint zum 850. Stadtgeburtstag und wird herausgegeben vom Baureferat der Landeshauptstadt München.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9811425-2-5 / 978-3981142525 / 9783981142525

Verlag: Schiermeier, Franz

Erscheinungsdatum: 29.05.2008

Seiten: 288

Auflage: 1

Vorwort von Christian Ude
Autor(en): Christine Rädlinger
Herausgegeben von Rosemarie Hingerl

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