Apotheken waren bereits im Spätmittelalter gemeinsam mit Ärzten und Spitälern ein wesentlicher Bestandteil des urbanen Gesundheitswesens. Analog zu den Ärzten arbeiteten die Apotheker nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen auf eigene Rechnung. Die Apotheken lassen sich in ihrem Bestand in Wien bis ins beginnende 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Nach der Gründung der Universität Wien (1365) gerieten die Apotheker in das Spannungsfeld von medizinischer Fakultät und Stadtbehörde. Allmählich kam es durch Ausbildungsvorschriften, Prüfungen, Visitationen, Vergaberichtlinien und Preisüberwachungen zu einer Reglementierung der Pharmazie, die sich in den neuzeitlichen Jahrhunderten verstärkte. Durch die Einflüsse neuer naturwissenschaftlich-technischer Forschungen kam es im 19. Jahrhundert zu wesentlichen Veränderungen im Warenangebot und durch die Werbung zur Gewinnung neuer Kundenschichten.
Der vorliegende Band ist der erste Teil der ersten wissenschaftlichen Darstellung der Geschichte der im 1. Bezirk gelegenen Apotheken auf der Grundlage aller erhaltenen Quellen von den Anfängen bis in die Gegenwart, der die rechtliche, ökonomische und pharmazeutische Entwicklung der bestehenden und aufgelassenen Apotheken mit den Lebensläufen ihrer Besitzer vereint.weiterlesen