Geschichte des chinesischen Essays
Grundlagen zur Erforschung einer sich wandelnden Gattung. Teil 1: Moderne (1917-1949). Teil 2: Gegenwart (seit 1949). Teil 3: Bibliographie, Index
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Diese Studie stellt den chinesischen Essay erstmals im Westen vor. Sie legt die Basis für die Beschäftigung mit dem chinesischen Essay im 20. Jahrhundert, indem sie zahlreiche chinesische Primärtexte erschließt und Sekundärquellen kritisch einbezieht. ZU Teil 1: 1917 erlebte der chinesische Essay unter starkem westlichen Einfluss seine Wiedergeburt in baihua, der verschriftlichten Umgangssprache. Die 1920er und 30er Jahre sahen eine Blütezeit des essayistischen Schreibens: In Zeitungen und Zeitschriften waren diese kurzen Beiträge modernes Mittel der Aufklärung in China. Seit 1927 wurde der Essay zunehmend als Propagandamittel politisiert. Die Auseinandersetzung zwischen dem freien (Zhou Zuoren) und dem politisch engagierten Essay (Lu Xun) entschied letzterer für sich. In den 1990er Jahren werden die Essays der Republikzeit mit Ausnahme der ideologisch affirmativen Texte stärker rezipiert als die der Gegenwart. ZU Teil 2: In den 1980er und 1990er Jahren erlebt der chinesische Essay seine zweite Blütephase nach der in der Republikzeit. Dem Essay werden Anthologien, Buchreihen, Zeitschriften und Konferenzen gewidmet. Die Schnellebigkeit der Gesellschaft verlangt kurzweilige, knappe Texte. Das Individualbewusstsein verstärkt sich und der Essay ist nun einmal die unmittelbarste Form des subjektiven Ausdrucks. Auch das Interesse an der Diskussion gesellschaftspolitischer Fragestellungen nimmt zu. Die junge Generation der nach 1949 geborenen Essayisten scheint erstmals frei von ideologischer Beeinflussung schreiben zu können. Tagespolitische Themen nehmen jedoch weniger Raum ein wie noch in den 1920er und 1930er Jahren. Der Essay wird wieder bewusst als Gattung wahrgenommen: In Taiwan setzt in den 1980er Jahren die Essayforschung ein, einige Jahre später in der Volksrepublik China. ZU Teil 3: Die große Essayflut wird durch die umfangreiche Bibliographie deutlich: 500 Sammlungen sind hier erfasst, daneben noch ein-mal 1000 Essays in den Anmerkungen. Im Index kann der Forscher einen Titel sowohl nach Pinyin, Autor wie deutscher Übersetzung finden und erhält mit den Seitenzahlen die Einbettung des Essays in den biographischen und zeithistorischen Hintergrund. 33 der vorgestellten Essays liegen in deutscher Erstübersetzung in einem zweisprachigen Band vor: Ausgewählte chinesische Essays des 20. Jahrhunderts in Übersetzung, Bochum 1998.weiterlesen
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