Die Osmanen stellten vom 15. bis zum 18. Jahrhundert in weiten Teilen Europas eine reale Bedrohung dar. Siege gegen sie blieben selten, diese wurden allerdings erinnerungswirksam gefeiert. Die 'Rettung' von Wien 1683 zeigt die mediale Bandbreite, mit der die Erinnerung an Bedrohung und Sieg wach und lebendig erhalten wurde: Tragödien und Komödien, Opern und Triumphzüge wurden ebenso eingesetzt wie Prozessionen, Feuerwerke, Kriegsspiele und Medaillenprägungen. Dabei wird auf bewährte ältere Vorbilder zurückgegriffen, aber auch das zukünftige Gedenken richtungweisend beeinflusst.
Das Buch ist der erste von zwei Bänden mit kritischen Studien zur 'Türkenbelagerung' und spannt einen Bogen von den europaweiten Anfängen des Erinnerns an die 'Türkenbelagerung' bis zu regionalen Ausprägungen in der Gegenwart, nicht zuletzt auch der zeitgenössischen politischen Indienstnahme der historischen Erzählungen.
Im Herbst 2012 wird der zweite Band erscheinen. Er setzt sich mit den unterschiedlichen historischen Projektionen und Konnotationen des Feindbildes 'Türken' auseinander.
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