Klima ist heute weder nur natürlicher Hintergrund menschlichen Handelns noch eine unser Handeln determinierende Kraft.
Vielmehr ist das Klima ein mitbestimmender Faktor sozialer, politischer und wirtschaftlicher Interaktionen. Mehr denn je muss die Erforschung des Klimasystems auch den Beitrag der Sozial- und Geisteswissenschaften einbeziehen. Denn ob das Klima in Zukunft einen noch umfassenderen Einfluss auf unsere Gesellschaften haben wird, ist vor allem eine Funktion menschlichen Handelns.
Das Verstehen von sowie das Handeln im Umgang mit dem Klimawandel erfordert längst eine multidisziplinäre Perspektive. Nico Stehr und Amanda Machin zeigen, wie sich das Klima von einem wissenschaftlichen Objekt, das als etwas außerhalb der Gesellschaft gesehen wurde, zu einem komplexen und vernetzten System entwickelt hat, das maßgeblich von sozialen Strukturen, technologischen Praktiken und Energiekulturen beeinflusst wird. Diese Erkenntnisse sind von besonderer Relevanz in einer Zeit, in der die Klimawissenschaften unter Druck stehen, sowohl von der breiten Öffentlichkeit als auch von politischen Entscheidungsträgern, die entscheiden müssen, ob und wie sie auf Umweltrisiken und -gefahren reagieren wollen, als auch von denen, die eine herausragende Rolle der Wissenschaftler bei der Gestaltung politischer Entscheidungen
in Frage stellen. Ausgehend von den Erkenntnissen verschiedener Disziplinen und anhand von zahlreichen Beispielen untersucht Gesellschaft und Klima das Zusammenspiel von Gesellschaft, Wissenschaft und Klima und warnt vor einfachen Annahmen und Antworten.weiterlesen